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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 151

1913 - Breslau : Hirt
88 Das brige Deutschland. Die Reaktion. 151 Ablehnung aller Beschrnkungen ihrer Souvernittsrechte und in starrem Festhalten am Alten uerte und es hier daher meist nur zu studi-scheu Vertretungen tarn, verdankten die einstigen Rheinbundstaaten Sddeutschlands gerade ihre Gre dem von Frankreich ausgegangenen Umschwung und standen daher den liberalen Ideen weit nher; so wurden hier bald wirkliche Volksvertretungen eingefhrt (Bayern und Baden 1818, Wrttemberg 1819). Whrend die konstitutionellen und nationalen Wnsche des Liberalis- Thringen, mus in den beiden deutschen Grostaaten auf den entschiedenen Wider-stand der konservativ-reaktionren Stabilittspolitik" Metternichs stieen, fanden sie in Thringen, namentlich S.-Weimar, um so bereitwilligere Aufnahme. Der Groherzog Karl August war der erste deutsche Fürst, der die Forderung des Artikels 13 der Bundesakte erfllte und auf Grund eines neuen Staatsgrundgesetzes (5. Mai 1816) im Jahre 1817 die Ber- mar aeie). treter der Ritterschaft, der Brger und Bauern als Landtag berief mit der Befugnis, an der Gesetzgebung und der Festsetzung des Staatshaushaltes mitzuwirken. Dem Vorbilde Weimars folgten S.-Hildbnrghaufen 1818, S.-Coburg-Saalfeld, S.-Gotha-Alteuburg und Schwarzbnrg-Rndol-stobt 1821, S.-Meiningen 1824. Auch sonst zeigte sich Karl August von S.-Weimar den liberalen Der Libera-Ideen der Zeit geneigt; das Groherzogtum, das die alles berragenderen Gestalt Goethes noch immer zum geistigen Mittelpunkte Deutschlands machte, trat jetzt auch in politischer Beziehung in den Mittelpunkt des Interesses und wurde die Hoffnung aller freisinnigen Elemente. Die in der neuen Verfassung ausdrcklich gewhrleistete Freiheit der Presse rief sogleich eine Anzahl liberaler Zeitungen hervor, die vor allem von Jena aus die liberalen Gedanken verbreiteten. Der Hauptherd aller liberal-nationalen Strmungen wurde die Universitt Jena. Hier wurde 1815 die Deutsche Burschenschaft gegrndet, die eine freiheitliche und einige Deutsch-Entwicklung des befreiten Vaterlandes erstrebte und sich der ganz be-^^A^ sonderen Gunst des Groherzogs erfreute; rasch blhte sie auch auf den anderen deutschen Universitten auf. Am 18. Oktober 1817 fand zur dritten Jahrhundertfeier der Reformation und zugleich zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig auf der Wartburg, die Karl August den Wartburg-Studenten bereitwillig berlassen hatte, ein groes Studentenfest statt, 6 auf dem die nationalen und freiheitlichen Hoffnungen der Burschenschaft begeisterten Ausdruck fanden. Aber gerade wegen dieser Ziele mute die Burschenschaft den Mchten der Heiligen Allianz, bei denen die Begnstigung des Liberalismus in Weimar schon lngst Ansto erregt hatte, gefhrlich erscheinen. Als da-her 1819 ein Burschenschafter mit Namen Sand den in Weimar lebenden russischen Staatsrat von Kotzebue ermordete, den er fr einen Feind der Freiheit und gefhrlichen politischen Agenten hielt, kamen die Minister der deutschen Mchte aus Einladung Metternichs in Karlsbad zusammen (18i9).
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