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1. Geschichte für die Mittelstufe - S. 16

1913 - Breslau : Hirt
16 A. Deutsche Geschichte. kam Gustav Adolf, der König bort Schweden, zur Hilfe. Er fiel in der Schlacht bei Lützen (1632). Der Sage nach hat ihn Moritz von Falkenburg aus Herstelle durch eine Kugel getötet. Man gab vor, für die Religion zu kämpfen. In Wirklichkeit aber war es ein Ringen um Land und Macht. Deutschland mußte blühende Provinzen an Schweden und Frankreich abtreten. Bistümer und Abteien gingen in weltlichen Besitz über. Kirchen und Klöster, Dörfer und Städte wurden verwüstet. Fremde Söldnerscharen raubten, plünderten und mordeten. Dazu wütete die Pest im Lande, eine schreckliche Krankheit, von der viele Tausende hingerafft wurden. Ganz Deutschland glich einer Wüste. b) Der Krieg in unserer Gegend. Auch der Regierungsbezirk Minden hatte in diesem Kriege schrecklich zu leiden. Gleich zu Anfang verwüstete der Herzog Christian von Braunschweig, auch „der tolle Christian" genannt, das Hochstift und die Stadt Paderborn. _ Er beraubte den Dom und schleppte die Gebeine des hl. Liborius in einem Laken auf seinen Raubzügen mit sich. Den Heiligenschrein ließ er zertrümmern. Aus den silbernen Statuen der zwölf Apostel, die den Schrein zierten, wurden Taler geschlagen. Diese trugen die Umschrift: „Gottes Freund, der Pfaffen Feind." Später drangen die Hessen und auch die Kaiserlichen in die Stadt ein. Hungersnot und Pest brachen aus. Tausende starben vor Not und Elend. Das ganze Hochstift war eine Einöde. Nicht besser erging es der Stadt Höxter und der Abtei Corvey. Die Schweden, Franzosen, Hessen und Kaiserlichen plünderten und brandschatzten abwechselnd. Im Jahre 1634 wurde die Stadt erstürmt. Nur 30 Bürger sollen das Leben gerettet haben. Der kaiserliche Feldherr Lilly war zweimal in Höxter. Das Haus (Tillyhaus), wo er gewohnt hat, wird noch heute gezeigt. Die Stadt und der Kreis Marburg hatten besonders durch die Hessen und Schweden zu leiden. Viele Dörfer gingen zugrunde. Ein verfallener Kirchturm bei Borgentreich weist noch heute darauf hin. Auch die Wevelsburg im Kreise Büren wurde von dem schwedischen General Krusemark auf die greulichste Art verwüstet. Das Minden-Ravensberger Land hatte besonders unter den kaiserlichen Feldherren Tilly und Pappenheim zu leiden. In der Nähe von Valdorf war ein größeres Gefecht. In der kleinen Landgemeinde Jöllenbeck im Kreise Bielefeld starben täglich durchschnittlich sech-, Personen an der Pest, und es gab dort zuletzt nur sieben Familien, in denen noch Vater und Mutter lebten. c) Der Westfälische Friede. Endlich waren die Fürsten und Völker des Krieges müde. Im Jahre 1648 wurde zu Münster und Osnabrück der Friede geschlossen, welcher der Westfälische Friede genannt wird. In diesem fiel das Bistum Minden an Brandenburg. Am 16. Oktober 1649 nahm es der Große Kurfürst in Besitz.
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