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1. Geschichte für die Mittelstufe - S. 19

1913 - Breslau : Hirt
B. Brandenburgisch-Preußische Geschichte. 19 2. Neue Länder. Der Kurfürst bekam in diesem Frieden mehrere neue Länder, darunter das Bistum Minden. Auch die Grafschaften Kleve, Mark und Ravensberg, die bereits Johann Sigismund mit einem anderen Fürsten zusammen geerbt hatte, kamen in seinen alleinigen Besitz. Die Stadt Herford wollte ihn nicht als Herrn anerkennen; sie berief sich darauf, daß sie eine freie Reichsstadt sei. Doch zwang sie der Kurfürst durch Gewalt zum Gehorsam. 3. Landesväterliche Fürsorge. Für seine Länder sorgte Friedrich Wilhelm wie ein Vater, um sie aus der Verwüstung und Verarmung, die der lange Krieg gebracht hatte, zu retten. Den Bauern wurde Saatkorn und Zugvieh geschenkt. Jeder mußte bei seinem Hanse einen Garten anlegen, und ehe ein Landmann heiraten durfte, mußte er Mindestens 6 Obstbäume veredelt und 6 junge Eichen gepflanzt haben. In die Gegenden, wo nur wenige Menschen wohnten, ließ der Kurfürst fleißige und tüchtige Leute aus anderen Ländern kommen. Die zerstörten Dörfer und Städte wurden wieder aufgebaut. Für den Handel sorgte der Kurfürst durch den Bau von Straßen und Kanälen und durch die Einführung der Post. Auch ließ er viele Fabriken anlegen. 4. Des Kurfürsten „Spinner- und Linnenländchen". Der Große Kurfürst ist auch für unsere Gegend ein fürsorglicher Landesvater gewesen. Mehrmals hat er längere Zeit auf dem Sparenberge bei Bielefeld gewohnt; dort sind zwei seiner Kinder geboren. Oft und gern schaute er von der Burg über die Grafschaft hin, die er sein geliebtes „Spinner- und Linnenländchen" nannte. Schon seit langer Zeit hatte man hier Flachs gebaut, gesponnen und zu Leinwand gewebt. Noch mehr aber wurde die Leinenweberei in Holland betrieben. Als nun zur Zeit des Großen Kurfürsten viele Holländer auswanderten und sich auch im Ravensberger Lande niederließen, da machte die Weberei noch viel mehr Fortschritte. In der Stadt Bielefeld allein waren 130 Webermeister und 100 Gesellen. Um den Verkauf zu heben, wurde in Bielefeld eine Prüfungsanstalt für Leinwand errichtet. Diese Anstalt nannte man die „Legge". Jedes fertige Stück Leinen mußte dort vorgelegt werden, ehe es verkauft wurde. Es wurde nach Länge und Breite gemessen und geprüft, ob es gut gewebt war. Fand es sich ohne Tadel, so wurde ein Stempel darauf gedrückt, und dann erst durfte es verkauft werden. Nun wußte jedermann, daß die Ravensberger oder Bielefelder Leinwand in Länge und Breite richtig und nach ihrer Beschaffenheit gut war. So kam es, daß sich der Absatz gewaltig mehrte. Das Ravensberger Land aber wurde dadurch wohlhabend. Bielefelder Leinwand ist noch heute berühmt. Auch jetzt noch steht der Große Kurfürst auf dem Sparenberge und schaut in sein Land hinaus. Unser lieber Kaiser hat nämlich der Stadt Bielefeld ein schönes Denkmal von ihm geschenkt, das im Hofe der Burg aufgestellt ist. Die Städte Herford und Minden haben dem Großen Kurfürsten ebenfalls ein Denkmal errichtet. 5. Neue Kämpfe. Friedrich Wilhelm war ein tüchtiger Kriegsheld. Einst zog er gegen die Franzosen in den Kampf, die Holland erobern wollten. Die brandenbnrgifchen Truppen standen am Rhein und machten den Franzosen viel
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