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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 71

1898 - Würzburg : Stuber
— 71 — 53. König Maximilian Ii» von Bayern (1848—1864). 1 Maximilian als Kronprinz. Maximilian wurde am 28. Nov. 1811 in München geboren. Seine Ausbildung wurde den vorzüglichsten Lehrern übertragen. Wohl vorbereitet besuchte er darum die Universitäten München, Berlin und Göttingen, wo er mit großem Eifer die Vorlesungen der Professoren hörte. Reisen in verschiedene europäische Länder, besonders nach Italien und Griechenland, vergrößerten sein Interesse für Wissenschaft und Kunst. Mit Stolz blickten alle Bayern zu ihrem künftigen Könige empor; denn durch sein mildes, freundliches Wesen hatte er längst die Liebe und das Vertrauen des Volkes in hohem Maße gewonnen. Infolge der unerwarteten Abdankung feines Vaters Ludwig I. gelangte er 1848 auf den Thron. 2 Die erste Zeit seiner Regierung. Bei seiner Thronbesteigung sagte er unter anderem: „Wahrheit will ich in allem, Recht und gesetzmäßige Freiheit im Gebiete der Kirche wie des Staates". Diese Worte riefen im Lande eine allgemeine Begeisterung hervor. Seiner Volksfreundlichkeit und feinem Gerechtigkeitssinne war es zu verdanken, daß in den sturmbewegteu Jahren 1848 und 1849 im diesseitigen Bayern keine Ausstände ausbrachen. Nur in der Rheinpfalz gab es Unruhen, die mit Waffengewalt unterdrückt werden mußten. Den berechtigten Forderungen feines Volkes kam er gern entgegen, und eine Reihe von wichtigen Gesetzen trat im Jahre 1848 ins Leben. Die Rechtspflege wurde neu geregelt, und alle Gerichtsverhandlungen waren nun öffentlich und mündlich; ferner wurden zur Aburteilung von Verbrechern die Schwurgerichte eingeführt. Den Bauernstand befreite er von Zehnten und Fronden, wofür die beteiligten Grundherren eine Entschädigung aus der Staatskasse erhielten; die Bauern hatten nunmehr statt des Zehnten und anderer Abgaben den Bodenzins an den Staat zu zahlen und waren hingegen freie Besitzer ihres Grund und Bodens. 3. Seine Sorge für das Volkswohl. Während der fünfziger Jahre wurden in vielen deutschen Staaten gar manche Freiheiten und Gesetze, die 1848 gewährt worden waren, wieder aufgehoben. Aber Bayerns König hielt unverbrüchlich an der Verfassung fest; er löste den zwischen seinem Ministerium und dem Landtage ausgekommenen Streit mit den Worten: „Ich will Friede haben mit meinem Volke", und bewilligte die Wünsche der Volksvertretung. Darum stand in dieser Zeit Bayern durch bessere Gesetze allen anderen deutschen Staaten voran.
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