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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 12

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 12 — und wirft sich vor ihm in den Staub. Auf einer Barke ist er genaht um Ammon-Ra ein Opfer darzubringen. Hu beiden Seiten der Zugangsstraße halten auf hohen Sockeln Sphinxe Wacht. Zwei schlanke Obelisken x) weisen die Andächtigen aus den Sonnengott hin. Der eine ist 25, der andere 231/2 m hoch. Beide ruhen auf hohen Sockeln Die Spitzen sind aus Metall, das man mit Silber und Gold gemischt hat damit sie in der auf- und untergehenden Sonne weithin strahlen. Vier Riesenstandbilder2) bilden den König ab, der den Tempel errichtet hat Würdig thronen sie auf steinernem Sitze, der Kopf blickt gerade aus, die Hände liegen auf den Knieen. Mächtige Kronen zieren das Haupts Vor den beiden (23 m) hohen Türmen stehen vier noch höhere Rundstäbe (oder Masten) mit kleinen Fahnen an der Spitze. Die Türme sind breit und unten 30 m stark. Hohlkehlen krönen die Türme und das Sims des Eingangstores. Links stehen zwei Palmen und lassen so die gewaltige Höhe des Bauwerkes ermessen. 5. Beschreibung von Lehmanns kulturgeschichtlichem Bilde: Totenkult. Das Bild zeigt uns die Grabkammer, die sich Kapuki, der Statthalter von Theben, der Liebling Pharaos, bei seinen Lebzeiten hat errichten lassen. Wirsehen, wie ein vornehmerägypter seine ewige Wohnung eingerichtet hat damit es ihm im Jenseits an nichts fehle. Wir sehen das Empfangszimmer, das die Angehörigen an Feiertagen aufsuchen, um dem Verstorbenen ihre Aufwartung zu machen. Die Wände sind mit bunten Malereien geziert. Kapuki steht mit seinem Sohne und seiner Tochter im Kahne und liegt der Jagd ob. Eine abgerichtete Gans dient als Lockvogel. Die Bilder von der Ernte und andern Vorgängen des alltäglichen Volkslebens, von der mühsamen Arbeit fleißiger Handwerker lassen den Toten das irdische Leben in voller Wirklichkeit durchkosten, sobald er sich in ihren Anblick versenkt. Links ganz vorn ist der Leichenzug zu sehen. Ochsen ziehen den Schlitten, der den Sarg trägt. Eine Frau schreitet voraus und schlägt die Zimbeln. Die hintere Wand zeigt Osiris, wie er in der Hand eine Geißel und einen Haken hält. Die Inschriften an den Wandert rechts enthalten allerlei Zaubersprüche zu Nutz und Frommen des Toten und rühmen ihn unter Aufzählung aller seiner Titel. Als Kapuki gestorben war, beweinten ihn seine Angehörigen 70 Tage (die Zeit der Einbalsamierung). Unterdessen hat man Stühle, 1) Die Griechen nannten diese Spitzsäulen Spieße, die Römer machten aus obelos obeliscus, was wörtlich Spießchen bedeutet. 2) An einem Stempel haben diese Bilder die stattliche Höhe von rund 21 m. Davon kommen beinahe 16 m auf die bloße Körpergestalt, der Rest auf Krone und Sockel. Ein solcher Koloß mit Thron wiegt allein 13059 dz. Da alles aus einem Block mit höchst einfachen Hilfsmitteln hergestellt ist, kann man die Leistungsfähigkeit der alten Ägypter nicht genug bewundern.
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