1906 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Franke, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Töchterschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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d) die Grundlagen unserer Zahlen ordnung und die Bedeutung der Zwölf in vielen Münz-, Maß- und Gewichtsordnungen (Dutzend, Schock usw.);
e) die Anfänge der Schrift;
f) die Grundgestalt vieler Sagen und Erzählungen.
3. Worin stimmen Ägypten und Babylonien überein?
1. Beide Länder sind durch Anschwemmung großer Ströme entstanden.
2. Beide Länder verdanken diesen Strömen Bewässerung und Fruchtbarkeit.
3. In beiden war man genötigt, durch künstliche Dämme, Gräben, Kanäle, Schleusen und Sammelbecken den Fluten den Lauf vorzuzeichnen, ihre verheerende Gewalt zu verhindern oder zu vermindern und etwas vom Überschuß des Wassers für die Zeit der Dürre zurückzubehalten.
4. Solche schwierigen Werke konnte nicht die einzelne Familie und Sippe und das einzelne Geschlecht ausführen, es war dazu der Zusammenschluß aller Bewohner in einem Staat nötig und die Unterordnung unter ein Oberhaupt, das unumschränkt gebot.
5. Der Ackerbau bildete die Grundlage aller höhereu Kultur.
6. Die wachsende Bevölkerung drängte sich in Städte zusammen und ging zum Gewerbe und zum Handel über.
7. Die Städte befestigten sich zum Schutze gegen räuberische Einfälle benachbarter Wüsten- und Steppenvölker.
8. Die Städte wurden zu Sitzen regen Gewerbsleißes und Handels, hoher Bildung und prachtvoller Tempel; namentlich in den Hauptstädten sammelten und vereinigten sich Bildung, Gesittung, Kultur, Wohlstand und Warenaustausch.
Montag. Den Kriegsgott Mars ersetzten unsere Vorfahren durch ihren Schwert-gott Ziu (Xiu), daher Dienstag: die Schönheitsgöttin Venus durch Freya, daher Freitag; den Himmelsgott Jupiter durch den Donnergott Donar, daher Donnerstag; den Merkurstag machte man zum Mittwoch (ursprünglich Wotanstag) und den Saturnstag zum Sonnabend oder Samstag. Im Französischen sind die alten Namen noch deutlicher erhalten:
lundi (— dies lunae), mardi (— dies Martis), mercredi (— dies Mercurii), jeudi (= dies Jovis), vendredi (— dies Veneris), samedi (= dies Saturni). Im Englischen heißt der Sonnabend noch Saturday.
Die Sieben war eine heilige Zahl, die wir daher überall antreffen. Sieben Stufen (Absätze) hatten die babylonischen Tempel, sieben Mitglieder der persische Staatsrat, sieben Tage die Woche, sieben Arme der Leuchter im Tempel; es gab sieben Weltweise und sieben Weltwunder; Jakob diente je sieben Jahre um Lea und Rahel, Joseph sah im Traume sieben fette und sieben magre Kühe; Rom ist aus sieben Hügeln erbaut; die katholische Kirche hat sieben Sakramente, sieben Todsünden und sieben Werke der Barmherzigkeit; das deutsche Märchen kennt sieben Schwaben, sieben Raben, Siebenmeilenstiefel, sieben Sachen zum Kuchenbacken. Merkwürdigerweise haben wir auch eine böse Sieben.