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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 28

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 28 — namens Mandane. Von ihr träumte er, daß aus ihrem Schoße ein Weinstock wüchse, der ganz Asien überschattete. Da ließ er die Traumdeuter kommen und erzählte ihnen den wundersamen Traum. Sie sprachen, daß ein Sohn der Mandane ganz Asien (und also auch Medien) unterwerfen werde. Um dies zu verhindern, gab er seine Tochter Mandane dem Persersürsten Kambyses, denn er dachte, daß einem Perser solche Waffentaten nicht gelingen könnten. Als Mandane einen Sohn bekam, befahl er seinem Minister Harpagus, diesen umzubringen. Aber Harpagus übergab Cyrus einem Hirten, damit er ihn aussetze. Weil aber sein eignes Kind eben gestorben war, setzte der Hirt das tote aus und behielt das fremde. So wuchs Cyrus als Hirtenknabe auf. Einst ernannten die Knaben des Dorfes Cyrus zu ihrem Spielkönige. Als ihm der Sohn eines vornehmen Meders nicht gehorchte, peitschte er ihn tüchtig. Deshalb verklagte dessen Vater den Cyrus bei Astyages. Furchtlos sagte Cyrus zum Könige: „Ich war zum König ausgerufen. Da er mir nicht gehorchte, strafte ich ihn. Habe ich unrecht gehandelt, wohlan, ich stehe hier!" Der Mut und die kluge Antwort des Knaben fielen dem König Astyages auf. Deshalb forschte er nach der Herkunft des Knaben und erfuhr bald, daß es sein Enkel war. Betroffen ließ er die Traumdeuter kommen. Sie beruhigten deu besorgten König, denn der Traum sei schon dadurch erfüllt, daß Cyrus im "(Spiele König gewesen sei. Astyages nahm nun den Knaben zu sich, rächte sich aber furchtbar an Harpagus. Er ließ das Söhuchen des Harpagus töten und setzte dem nichts ahnenden Vater das gebratene Fleisch vor. Nach dem Essen zeigte er Harpagus den Kops und sagte: „So straft der König den Ungehorsam seiner Diener". Cyrus blieb bei seinen Eltern in Persien. Eines Tages erhielt er von Harpagus, seinem Lebensretter, einen Hasen zum Geschenk. Als Cyrus den Hasen aufschnitt, faud er einen Brief; darin forderte er den Cyrus auf, Astyages vom Throne zu stoßen. Cyrus ging auf den Plan ein und ließ die Perser zuerst einen Tag hart arbeiten, indem sie einen Acker von Dornen und Disteln reinigen mußten. Am nächsten Tage lud er sie zu fröhlichem Mahle. Dann fragte er sie: „Welcher Tag hat euch am besten gefallen?" Wie aus einem Munde antworteten sie: „der heutige". Darauf entgegnete er ihnen: „Solche Festtage sollt ihr oft haben, wenn ihr mir helft, das Joch der Meder abzuschütteln". Kampfesmutig zogen die Perser unter Cyrus gegen die Meder. Astyages sandte ihnen ein Heer unter Harpagus entgegen. Dieser ging aber zu Cyrus über. Astyages ward gefangen genommen und entthront, aber milde behandelt. So war Cyrus Herrscher über Persien und Medien. b) ©eine glücklich ert Kriege. Als Cyrus (grch. Kyros, pers. Kurusch, bibl. Koresch) König von Persien und Medien geworden war, verbanden sich drei Könige gegen ihn, nämlich die Herrscher von Babylonien, Ägypten und Lydien. Der König von Lydien in Westkleinasien
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