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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 39

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 39 — aus Gold, Silber und Marmor standen im Vorhofe des Tempels. Die Fragesteller schmückten sich mit einem Lorbeerkranze, dem Srnnbüde Mottos. Dadurch waren sie auf ihrer Reise vor jeder Unbill geschützt. Da Apollo auch der Gott der Dichtkunst war, setzte man berühmten Dichtern und Sängern, die man auszeichnen wollte, ebenfalls einen Lorbeerkranz auf. 6. Die olympischen Spiele. Wie das Orakel zu Delphi, so vereinigten auch die olympischen Spiele alle Griechen. Aller vier Jahre hielt man sie in Olympia ab, emer Stadt an der Westküste des Peloponnes. Sobald die Herolde zu diesem Feste einluden, ruhte aller Waffenlärm und Streit. Im Schutze des Gottesfriedens (Zeus) konnte jeder Grieche unbesorgt nach Olympia pilgern. Aus allen Gauen strömten die festlich geschmückten Scharen herber. Jede Stadt schickte eine Festgesandtschaft. Beim Einzuge suchte jede die andere durch Pracht ihrer Wagen und Gewänder zu übertreffen. Ein buntes Leben herrschte in dem sonst so stillen Städtchen Olympia, das von der Freude und Lust lebensfroher Menschen widerhallte. Unter freiem Himmel lagerte sich die Menge in der Ebene; war doch im Hochsommer kein Unwetter zu befürchten. Handwerker und Kaufleute boten ihre Waren an, Künstler stellten ihre Werke aus. Den heiligen Ham des Zeus betraten am ersten Festtage die Festteilnehmer, um die Opfer darzubringen. Den Höhepunkt des Festes bildeten die Spiele. Auf hohen Ehrensitzen saßen die Preisrichter im Purpurmantel und Lorbeerkranz. Jeder Spieler mußte griechischer Abkunst und ein Freigeborener fein und sich mindestens zehn Monate lang durch Übung und Fasten vorbereitet haben. Am zweiten Festtage zeigten die Knaben und Jünglinge ihre Künste. Am dritten Tage traten die Männer auf. Zunächst jagten die Wettläufer nach dem Ziele. Jubelnd ward der Sieger ausgerufen. An den Ringkampf schloß sich der Faustkampf, bei dem es nicht an Wunden fehlte. Am vierten Tage erreichten die Spiele mit dem großen Wagenrennen und dem Fünfkampfe ihren Höhepunkt Glänzende Zwei- und Viergespanne jagten nach dem Ziele. Größte Aufregung bemächtigte sich der Zuschauer. Ost zerschellte ein Wagen beim Umlenken, oft ward der Rosselenker weithin in den Sand geschleudert. Mancher verunglückte; doch reizte die Ehre und der Preis immer neue Renner. Am Fünfkampf nahmen nur die kräftigsten und gewandtesten Männer teil, denn er stellte die höchsten Anforderungen an den Teilnehmer. Zuerst maß man im Weiterung die Leistungen. Hieraus wurde der Diskus geworfen. Der Diskus (verwandt mit Tifch) war eine schwere, runde Metallscheibe. Daran schlossen sich noch Speerwerfen, Wettlaufen und Ringkampf. In den Zwischenzeiten hielten Redner ihre Vorträge, Sänger trugen ihre Lieder und Dichter ihre Werke vor, während Maler und Bildhauer ihre neuesten Kunstwerke ausstellten.
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