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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 46

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 46 — den besten der Griechen zum Zweikampfe heraus. Menelaus war bereit hierzu. Feierlich beschwor man: der Sieger solle die Helena samt den geraubten Schätzen besitzen, Griechen und Trojer aber sollten sich versöhnen. Zuerst warfen beide ihre Speere; doch keiner ward verwundet. Dann ging man zum Schwertkampf über. Schon schien Paris verloren, als ihn Venus im Nebel rettete. Aber die streitenden Götter und Göttinnen verhinderten den Frieden und entfachten den Kampf aufs neue. Es kam zu einer der furchtbarsten Schlachten. Zuvor nahm Hektor rührenden Abschied von seiner Gattin (Andromache) und seinem kleinen Söhnchen; dann stürzte er sich ins dichteste Kampfgewühl. Zuerst waren die Griechen im Vorteil, dann aber gewannen die Trojer. Hektor zerschmetterte mit einem mächtigen Felsblock das Tor des griechischen Lagers und schleuderte sogar den Feuerbrand in die griechischen Schisse. In dieser Not erlaubte Achill seinem Freunde Patroklus, gegen die Trojer zu kämpfen. Ihm gelang es, die Feinde in die Stadt zurückzudrängen. Als er aber in die Nähe der Stadtmauer kam, durchbohrte ihn Hektor mit seiner Lanze und raubte ihm die glänzende Rüstung, die ihm Achill geliehen hatte. Als Achill die Kunde von dem Tode seines Freundes empfing, raufte er sich vor Schmerz die Haare, streute sich schwarzen Staub auf Haupt und Gewand und klagte entsetzlich. Den Tod seines Freundes zu rächen und Hektor zu töten, war sein einziger Wunsch und Gedanke. Auf die Bitte seiner Mutter schmiedete ihm Hephäst eine neue Rüstung. Ein neuer heftiger Kampf entbrannte. Zeus hatte allen Himmlischen erlaubt, daran teilzunehmen. Zeus sandte Donner und Blitz, Poseidon erbebte die Erde, alles war in wilder Aufregung. Achill kannte kein Erbarmen. Wie scheues Wild trieb er die Trojer vor sich her. Entsetzt flohen sie in die Stadt und schlossen die Tore. Aber Hektor nahm mit Achill den Kampf auf; doch erbebte er, als er den wütenden Achill nahen fah. Er floh; dreimal jagte ihn Achill um die Mauer, daun stellte sich Hektor. Trotz verzweifelter Gegenwehr durchstach ihm Achill die Kehle. Sterbend bat Hektor den Achill, seinen Leib nicht den Hunden und Geiern zu überlassen, sondern in Troja ehrlich begraben zu lassen. Achill aber durchbohrte dem Leichnam die Füße, zog Riemen hindurch, band ihn an seinen Wagen und schleifte ihn so nach seinem Lager. Jammernd und wehklagend sahen die Trojer von den Mauern diesem schrecklichen Schauspiele zu. In dunkler Nacht begab sich Priamus zu Achill und löste mit vielen Geschenken die Leiche Hektors. Damit Hektor würdig bestattet werden könnte, wirkte Achill noch einen Waffenstillstand aus. Kurze Zeit darauf wollte Achill durch ein Tor in Troja eindringen. Paris aber schoß ihn mit einem Pfeile in die Ferse, daß er starb. Neben Patroklus ward er an der Küste bestattet. Ein mächtiger Grabhügel zeigte jedem die Grabstätte der beiden Helden, die einander in innigster Freundschaft zugetan gewesen waren.
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