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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 98

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 98 — Kind ins Feld. Da der Feldherr hohen Sold gewährte und jedem Krieger im Alter ein Stück Ackerland verhieß, so war ihm sein Heer treu ergeben und ging mit ihm durchs Feuer. Marius war der Liebling des Volkes, während Sulla der Führer der Adelspartei war. Da erhoben sich (91) die italischen Bundesgenossen gegen Rom. Marius hatte in diesem Kampfe wenig Glück, aber Sulla schlug die Aufständischen nieder. Doch mußte Rom den Jtaliern das Bürgerrecht zugestehen. Sullas Ruhm erweckte in Marius Haß und Neid. Es kam zum ersten Bürgerkriege in Rom. Dieser dauerte sechs Jahre (88—82). Zuerst war Sulla im Vorteil. Marius ward gefangen. Ein kimbrischer Sklave sollte ihn im Gefängnis umbringen. Da schrie ihn Marius mit Donnerstimme an: „Mensch, du wagst es, den Marius zu töten?" Erschrocken verließ der Sklave die Zelle. Marius entkam nach Afrika und irrte hilfesuchend auf den Ruinen Karthagos umher. Unterdessen zog Sulla mit seinem Heere gegen Griechenland und Kleinasien, um den König Mithridates zu überwinden. Währenddem kehrte Marius nach Rom zurück. Auf wen er zeigte, den brachte seine Leibwache um. Fünf Tage und fünf Nächte dauerte das Gemetzel und die Plünderung. Nach dem Blutbade ward Marius zum siebenten Male zum Konsul gewählt; doch starb er kurz danach. Bald darauf kehrte Sulla mit seinem siegreichen Heere zurück. Rasch wurden die Anhänger des Marius geschlagen. 4000 Gefangene ließ Sulla im Zirkus vor den Augen des Senates niederhauen. Dann verfertigte er die berüchtigten Ächtungs- oder Mordlisten. Jeder konnte den Geächteten umbringen. Sulla bezahlte für jeden Kopf etwa 8000 Mark. Geradezu fürchterlich war das Blutbad, das dadurch angerichtet wurde. Niemand ward verschont. Habgierige Späher und Verräter lauerten überall, um sich ihren Blutlohn zu verdienen. Der Sohn tötete den Vater, der Bruder den Bruder, der Freund den Freund. Nichts war mehr heilig. Gegen 40—50 000 Menschen wurden hingeschlachtet. Als Diktator schaltete und waltete Sulla ein paar Jahre ganz nach Belieben und erweiterte die Rechte des Senates und des Adels. 4. Pompejus. Nach Sullas Tod ward Pompejus der angesehenste Feldherr. Er warf in Spanien einen Aufstand nieder und vernichtete auf der Rückkehr die flüchtigen Reste der Fechter und Sklaven, die sich wider Rom erhoben hatten. 6000 Gefangene ließ Pompejus an der Landstraße von Rom nach Kapua ans Kreuz schlagen. Hierauf ward er gegen die Seeräuber geschickt. Da Rom die Flotte vernachlässigt hatte, konnten die Seeräuber immer ungestörter ihr Unwesen treiben. Überall hatten sie Schlupfwinkel und Helfershelfer, überfielen die Kauffahrteischiffe, plünderten die Küsten, hinderten den Handel und versenkten sogar eine römische Flotte in der Tiber. Pompejus sammelte eine stattliche Flotte und
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