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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 113

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 113 — Cäsar stellte die Spitze aus gestähltem, die übrige Klinge aus weichem Eisen her, so daß sich der Speer umbog, wenn er sich in den Schild eingebohrt hatte. Infolgedessen konnte der feindliche Krieger seinen Schild nicht mehr gebrauchen, mußte ihn wegwerfen und schutzlos kämpfen. Die Leichtbewaffneten führten kurze Wurfspieße; später waren etwa meterlange Handpfeile mit Widerhaken weit verbreitet. Die Reiter waren mit Stoßlanzen bewaffnet. Gewisse Hilfsvölker führten Streitkolben, die mit metallenen Spitzen, Stacheln und Beschlägen versehen waren und gräßliche Wunden hervorriefen. Bogen und Pfeile führten nur Leichtbewaffnete, die in der Regel aus Hilfsvölkern bestanden. Berühmt waren die Schützen aus Kreta. Die Pfeile hatten Widerhaken und ließen sich deshalb nur schwer aus den Wunden ziehen. Die berittenen Bogenschützen aus dem Morgenlande waren sehr gefürchtet. Selbst im schnellsten Galopp verfehlten sie nie ihr Ziel. Mit Schleudern waren auch nur Hilfsvölker ausgerüstet. Am berühmtesten waren die Schleuderet von den Balearen, von deren Geschicklichkeit im Schleudern diese Inselgruppe ihren Namen (Schleudererinseln von grch. ballein, werfen) erhalten hat. Ihre Knaben erhielten nicht eher ein Stück Brot, als bis sie es mit sicherem Wurfe getroffen hatten. Zuerst dienten sie den Karthagern, später den Römern. Mit tödlicher Sicherheit trafen die guten Schleuderet jede Stelle des Gesichtes (vgl. David). Die Schleuder war ein schmaler Ledetstteifen. In der Mitte war er breit, weil hier das Geschoß lag. Ursprünglich schleuderte man Steine, die man im Bausche des Mantels trug. Später nahm man eichelförmige Schleuderbleie, welche tiefe Wunden und gräßliche (Schmerzen hervorriefen. In der Kaiserzeit kamen Stockschleudern auf, mit denen man Steine bis zu 600 Schritt schleudern konnte. 3. Belagerungswaffen. Im Festungskriege benutzten die Römer Geschütze. Mit diesen Geschützen schleuderte man große Pfeile, Speere, Brandpfeile und selbst zentnerschwere (2—6 Zentner schwere) Steine bis auf 1000 Schritt. Manche Wurfmaschinen waren für den Handgebrauch eingerichtet, andere wurden auf Rädern oder Wagen gefahren. Die Armbrust ist ein kleines für den Handgebrauch bestimmtes Geschütz. Mit dem Sturmbock ober Widder suchte man Festungsmauern einzurennen. Er bestand aus einem starken, 60—180 Fuß langen Balken. Der zugespitzte Kopf war mit Eisen beschlagen. Man zog den Widder zurück. Mit großer Wucht prallte er nun gegen die Mauer. Ein mit nassen Tierhäuten geschütztes Dach schirmte die Bedienungsmannschaft. Mit Mauersicheln, Mauerbohrern und Mauerbrechern suchte man einzelne Steine aus der Mauer herauszubohren. Hinter Feldschirmen, Lauben und Schildkröten (bis 25 Fuß lang und breit) nahten die Krieger, welche Gräben ausfüllen oder Schanzen auswerfen sollten. Die W a n d e l t ü r m e hatten 3—11 Stockwerke. Man fuhr sie bicht an die Mauer und schlug rasch eine Fallbrücke niebet, um Grants, Alte Geschichte. o
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