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1. Schaumburgische Geschichte - S. 9

1908 - Rinteln : Bösendahl
Die Mark. Um das Dorf herum wurde nun der Wald ausgerodet. Das Holz wurde teilweise nach Hause geschafft, um im Winter als Brennholz Schutz gegen die Kälte zu geben, teils wurde es auf einen Haufen geschleppt und gleich an Ort und Stelle aufgebrannt. So entstand um das Dorf herum ein großes freies Feld, das die Mark genannt wurde. Da alle Ansiedler daran geholfen hatten, so gehörte sie auch allen, sie wurden also Markgenossen und bildeten eine Markgenossenschaft. Jede Markgenossenschaft hatte ihre Feldmark nach der Güte des Bodens in mehrere Teile — Gewannen — eingeteilt. Jede Gewanne war wieder in soviele schmale Streifen eingeteilt, als Ansiedler dawaren. Diese einzelnen Streifen wurden dann unter die Ansiedler verlost, sodaß jeder von dem guten und schlechten Lande seinen Anteil erhielt. Jeder Streifen war so groß, daß er an einem Morgen von einem Gespanne umgepflügt oder von einem Manne abgemäht werden konnte. Daher stammt noch heute der Ausdruck Morgen für eine bestimmte Ackerfläche. Jedes Jahr wurde eine neue Verlosung vorgenommen, bis sie in späterer Zeit unterblieb und jeder Markgenosse das Stück behielt, welches er zuletzt in Benutzung gehabt hatte. Um dem Nachbarn bei der Bestellung keinen Schaden zuzufügen, mußten alle zu gleicher Zeit pflügen, säen und ernten und alle die gleiche Frucht bauen. Nach' dem der Acker einige Jahre hintereinander mit Getreide bestellt gewesen war, blieb er längere Jahre unbenutzt liegen: Brache*). Die Allmende. Um die Feldmark zog sich in weitem Umkreise der Markwald hin, der gemeinsamer Besitz aller war. Vor dem Markwalde befanden sich Weiden und Anger, auf denen die Markgenossen gemeinsam ihr Vieh weiden ließen. Die Hude und der Wald gehörten allen gleichmäßig, man nannte sie deshalb Allmende (entstanden aus „alle Mannen"), während Haus, Hof und Garten, die jedem als Eigentum gehörten, Allod hieß. Zwischen benachbarten Markgenossenschaften bildete oft ein weiterer Wald, der sich in schmaler Gestalt zwischen zwei Markwäldern hinzog, die Grenze. Diese Grenzwälder führen im Schanm- *) Erst in neuerer Zeit ist die alte Einteilung der Feldmark bei der Verkoppelung verschwunden.
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