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1. Schaumburgische Geschichte - S. 21

1908 - Rinteln : Bösendahl
ite — 21 — den Sachs, davon hießen sie die Sachsen. Hab und Gut, Weib und Kind hatten sie mitgebracht, um sich hier an der Elbe, im Lande Hadeln, eine neue Heimat zu gründen. Aber die Bewohner wehrten es ihnen und sie mußten zurück auf die Schiffe, mit denen sie über die Elbe gekommen waren. Ein Sachsenjüngling aber wußte Rat. Er schmückte sich mit goldenen Ketten und Armbändern und stieg ans Land. Bald begegnete ihm ein Einwohner des Landes, der sprach ihn an: „Was willst du mit dem vielen Golde an deinem mageren Halse?" — „Ich will es verkaufen", antwortete der Jüngling, „denn was tu ich mit dem Golde, wenn ich nichts zu essen habe?" — „Was willst du denn dafür haben?" — „Gib nur, was du willst", sagte der Sachse, „ich nehme es dankbar an." Der andere lachte und sprach: „Wenn ich dir aber deinen Mantel mit Erde fülle?" Schnell öffnete der Sachse seinen Mantel und tauschte für sein Gold die Erde ein. Froh über den Tausch entfernten sich beide. Als der Jüngling mit' seiner Erde auf seinem Schiffe ankam, lachten sie ihn aus. Er aber sagte: „Lacht nicht, sondern folgt mir, ihr sollt sehen, daß der Mantel voll Erde mehr wert ist, als die goldenen Ketten." Das ganze Volk begab sich wieder ans Land. Dort nahm der Jüngling die Erde und streute sie ganz dünn über einen großen Teil Landes und sagte: „Dieser Platz gehört mir, er ist ganz mit meiner Erde bedeckt." So nahmen denn die Sachsen den Platz in Besitz und schlugen ihr Lager darauf auf. Bald kamen aber die Einwohner des Landes herbei, um die unbequemen Gäste zu vertreiben. Aber die Sachsen besiegten sie und nahmen ihr Land als Kriegsbeute in Besitz. Von hier aus zogen die Sachsen später weiter und eroberten auch das Land der Langobarden, Cherusker, Brukterer und Angrivarier. So entstand das Sachsenland im Norden Deutschlands. Das ganze Volk der Sachsen bestand ans drei Stämmen: Westfalen, Engern und Ostfalen. In unserer Heimat wohnten die Engern, westlich von uns die Westfalen, östlich die Ostfalen. „Falen" bedeutet Ansiedler, „Engern" sind Anger- oder Wiesenbewohner. Jeder Stamm hatte einen Herzog. Die Sprüche der Sachsen war die plattdeutsche, die noch heute überall im alten Sachsenlande ge-
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