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1. Schaumburgische Geschichte - S. 24

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 24 — Karl nun in das Land der Ostfalen, die sich ihm bei dem. Dorfe Ohrum an der Oker, nördlich vom Harze, unter ihrem Herzog Hessi unterwarfen. Viele Söhne der ostfälischen Edlen nahm Karl mit, um sie im Frankenlande zu erziehen und als Sicherheit gegen einen Aufstand zu benutzen (Geiseln). Nun zog er zurück nach Westen. Auf diesem Rückzüge kam er auch zum ersten Male in unsere Heimat. Durch den Bukkigau führte eine alte Heerstraße, der Heel-weg (Heerweg) vor dem Santsorde, die von Minden über Bückeburg, Stadthagen und Algesdorf ging und auf der Nordseite des Deisters weiter ostwärts nach der Elbe führte. *) Auf dieser Straße zog Karl nach Westen. Im Bukkigau erschien der Herzog Bruno mit den Engern und gelobte Karl Treue. Auch die Engern mußten Geiseln stellen. Ein Teil des fränkischen Heeres war nach der Schlacht am Brunsberge am linken Ufer der Weser hinuntergezogen bis nach Lübbecke, nicht weit von Minden, wo es ein Lager aufschlug und Karls Rückkehr aus dem Lande der Ostfalen abwartete. Während die Engern am Bückeberge sich Karl unterwarfen, griffen die Westfalen dieses Lager an und zwangen die Franken, sich zu ergeben. Nach Karls Rückkehr ins Frankenland erhoben sich aber die unterworfenen Sachsen aufs neue, und Karl mußte noch oft Kriegszüge zu ihnen unternehmen. So kam er 779 noch einmal an die Weser, an der er bei Medosulli ein Lager aufschlug. Wahrscheinlich ist dieser Ort Fuhlen bei Oldendorf. Im folgenden Jahre zog er wieder nach Ostfalen, und auf seinen Befehl erschienen die umwohnenden Sachsen und ließen sich in der Oker taufen. Recht grausam ging es dabei her. Große Haufen wurden von den Franken an den Fluß geführt, ein Bischof weihte das Flußwasser, und dann hieß es: „Vorwärts, da hinein! Und untergetaucht! Als Heiden hinein, als Christen heraus!" Wer nicht untertauchte, weil er die fremde Sprache der Franken und der römischen Priester nicht verstand, wurde erstochen, sodaß das Taufwasser vom Blute dieser ganz *) Noch heute heißt der Weg, der von der Bücketaler Landwehr zwischen dem Galenberge und dem Deister hindurch nach Klein Nenndorf führt, der Hillweg. So hat sich der Name der alten Heerstraße bis in die heutige Zeit erhalten.
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