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1. Schaumburgische Geschichte - S. 49

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 49 — die erstere Bedingung, da aber in demselben Jahre sein Bruder Anton, der Erzbischof von Köln, starb, so erklärte er rund heraus, die Reformation in seinem Lande einzuführen. Zu dem Zwecke bat er sich von dem Herzoge Franz Otto von Lüneburg einen gelehrten und frommen Mann aus, und auf dessen Vorschlag nahm er Jakob Dammann nach einer in Celle gehaltenen Probepredigt, an der Otto selber teilgenommen hatte, zu seinem Hofprediger an. Diesem übertrug er die Aufsicht über alle Prediger und Kirchen der Grafschaft und machte ihn so, freilich ohne den besonderen Titel, zum ersten evangelischen Superintendenten derselben. Der alte Gottesdienst rtmrde nun allenthalben beseitigt und fortan irrt Geiste Luthers ausgeübt. So fielen die Messe, Ohrenbeichte, Anrufung der Heiligen u. a. m. in Zukunft fort, die Predigt wurde in deutscher Sprache gehalten, die Gemeinde lernte die schönen, kräftigen Kirchenlieder singen. 1560 wurde allen Predigern der Grafschaft Schanmburg anbefohlen, in Zukunft sich in Lehre und Kirchengebräuchen nach der von Mecklenburger Theologen ausgesetzten, von Melanchthon durchgesehenen und 1554 neu gedruckten Kirchenordnung zu richten. Nachdem schon 1559 das Kloster Egestorf aufgehoben worden war, folgten 1560 die Klöster Rinteln und Stadthagen. Möllenbeck, in dem eine bis in den dreißigjährigen Krieg bestehende höhere Schule angelegt wurde, blieb unter dem Namen eines weltlichen Kanoni-katstiftes bestehen. Die Mönche behielten ihre klösterlichen Ord- nungen bei, blieben auch im ferneren Genusse der Klostergüter, mußten sich aber der Einführung des deutschen Kirchengesanges und der Abschaffung der Messe und des Heiligendienstes fügen. Der Aufhebung der Klöster Fischbeck und Obernkirchen widersetzte sich der schaumburgische Adel, weshalb diese beiden 1566 in freie adelige Frauenstifte umgewandelt wurden, als die sie noch heute bestehen. Bereits 1564 konnte die erste Kirchenvisitation vorgenommen werden. Der^Kommission gehörten an Johann von Lange, Joachim und Johann von Post, Christian von Landsberg, der Kanzler Johann Gogreve, der Sekretär Heinrich Krop und die Geistlichen Jakob Dammann, Eberhard Poppelbanm, Johann Vordemann, Pastor zu Hattendorf und Theodor Heidemann, erster lutherischer Prediger 4
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