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1. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 20

1876 - Leipzig : Bädeker
20 Preußen unter dem deutschen Orden. §. 7. von Polen erwählten Prinzessin Hedwig (von Ungarn) beide Länder vereinigt waren (1386), hatte der Orden an Polen einen höchst gefährlichen Nachbarn, der ihn an allen drei Landgrenzen umgab und einen entschiedenen Gegensatz gegen den Fortschritt des deutschen Elementes bildete. Alsbald erregte er durch die Erwerbung der Neumark von dem stets geldbedürstigen Könige Sigmund von Ungarn (gegen ein Darlehn) und die Eroberung des westlichen Litthanen (Samogitien) die Eifersucht des Königes von Polen, Wladislans Ii. Dieser, in Verbindung mit seinem tapfern Vetter, dem Großfürsten (Witold) von Litthanen (dem heftigsten Widersacher des Ordens), rückte mit einem (durch Tataren verstärkten) Heere (160,000 M.) in Preußen ein, und das Ordensheer (83,000 M., einschließlich 33,000 Söldner), wiewohl Anfangs im Vortheil, erlitt eine schwere Niederlage bei Tanncnberg (15. Juli) 1410, wo der Hochmeister (Ulrich von Jungingen) selbst mit 600 Ordensrittern und 40,000 aus dem Heere umkam. Die Ordensburgen fielen theils durch Verrath, theils gezwungen von den Städten und dem Adel, welche sich längst nach freierer Selbstverwaltung sehnten; nur die Ordeus-residenz, die Marienburg (nicht aber die Stadt), ward durch den Comthnr Heinrich von Planen behauptet, welcher dafür einstimmig zum Hochmeister (1410'—1413) gewählt wurde. Da der Orden neue Zuzüge aus Deutschland und Ungarn (vom König Sigmund) erhielt, so bewilligte Polen den billigen Frieden zu Thoru (1411), worin Samogitien an Polen abgetreten wurde. Bald nach der äußeren Rettung folgten innere Zerrüttungen. Obwohl es dem Orden an Geldmitteln zur Auslösung der (15,000) Gefangenen fehlte, wollte Heinrich von Plauen doch den Krieg mit Polen erneuern. Er ward aber von den- Ordensrittern des Hochmeisteramtes entsetzt, und als er nun aus Rachsucht mit dem Könige von Polen in Verbindung trat, hielt man ihn 15 Jahre lang in einsamer Haft (f 1429). Indessen dauerten die Streitigkeiten mit den Polen fort; dazu kam ein schrecklicher Einfall der Hussiten in Wostpreußen. — In Folge der Einführung neuer Steuern und Zölle vereinigte sich (1440). der Landadel (der vom Orden ausgeschlossen war) mit den Städten zur Wahrung ihrer Rechte gegen die Uebergriffe der Ordeusregierung zu dem preußischen Bunde (zu Marienwerder), welcher dem Hochmeister zuletzt den Gehorsam aufkündigte (1454) und sich unter den Schutz des Königs (Casimir Iv.) von Polen begab, welcher nach Preußen kam und sich huldigen ließ. So entstand ein höchst verheerender Krieg des Ordens
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