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1. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 21

1876 - Leipzig : Bädeker
Preußen unter dem deutschen Orden. §. 7. 21 (1454—1466) gegen den Bund und Polen. Die Belagerung der Marienburg mißlang durch die Uneinigkeit der Bundestruppen und Polen. Heinrich Renß von Plauen schlug das ihm um das Sechs- f fache überlegene polnische Heer (40,000 M.) vor Conitz (17. Sept. ^ 1454), das ganze Lager, selbst die Krone wurde eine Beute der Sieger. Aber die Hauptleute der unbezahlten Söldner verkauften die (ihnen verpfändete) Marienburg und alle von ihnen besetzten Städte und Schlösser dem Könige von Polen, der auch in einer zweiten Feldschlacht (bei Zarnowitz) siegte. Da jedoch König Casimir eben so wenig die östlichen Landschaften erobern, als der Orden die westlichen wieder gewinnen konnte, so erfolgte im zweiten Frieden zu Thorn 1466 eine Theilung Preußens zwischen dem Orden und'poleu auf der Grundlage der damaligen Diöcesaneintheilung: die Bisthümer Samland und Pomesanien blieben dem Orden, jedoch als polnisches Lehen, während das (zwischen Samland und Pomesanien liegende) Bisthum Ermelaud nebst den Bisthümern Culm und Cujavieu an Polen fiel. So ward Ostpreußen polnisches Lehen, Westpreußen ein mit Polen mehr verbündetes als demselben einverleibtes Land; der Hauptsitz des Ordens wurde uach Königsberg verlegt. Die Neumark hatte derselbe gleich im Anfange des Krieges wegen Geldmangels an den Kurfürsten Friedrich H. von Brandenburg gegen ein Darlehn zurückgegeben (vgl. S. 14). Als wiederholte Versuche, sich von der polnischen Lehnsherrschaft zu befreien und die Huldigung zu verweigern, ohne Erfolg geblieben waren, glaubte die Mehrzahl der Ordensritter durch die Wahl des fränkisch-brandeuburgischeu Prinzen Albrecht ls. die Stammtafel S. 10), und was noch wichtiger schien, des Schwestersohnes des Königs Sigmund von Polen, zum Hochmeister die Lage des Ordens zu verbessern. Aber auch Albrecht vermochte nicht die Lösung des Lehnsverbandes zu erlangen, sondern gerieth wegen Weigerung der Huldigung in Krieg mit dem Könige von Polen und ging nach Abschluß eines Waffenstillstandes (1521) nach Deutschland, angeblich, um Hülse für den Orden zu suchen. Hier lernte er Luther und Melanchthon kennen und ließ sich von diesen (in Folge ihrer Lehre von der Unverbindlichst der Ordensgelübde) bewegen, den Orden aufzuheben und Preußen in ein weltliches Herzogthum (unter polnischer Lehnshoheit) zu verwandeln. Die Ausführung dieses Rathes ward dadurch erleichtert, daß inzwischen die lutherische Lehre auch schon in Preußen eingedrungen war und der Bischof von Samland zuerst von den Bischöfen zu ihr übertrat. Mit Polen
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