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1. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 46

1876 - Leipzig : Bädeker
46 Friedrich Wilhelm Ii. Zweite und dritte Theilung Polens. §. 13. der französischen Directorialregierung einen Separatfrieden zu Basel (5. April 1795), demzufolge es seine Länder auf dem linken Rheinufer (die Hafte des Herzogthums Cleve, so wie Obergeldern und Mors) den Franzosen überließ unter der Bedingung, beim künftigen allgemeinen Frieden des deutschen Reiches dafür entschädigt zu werden. Die zweite und dritte Theilung Polens 1793 und 1795. Auch nach der ersten Theilung Polens herrschte Rußland in dem noch übrigen Reiche ziemlich unumschränkt. Ein günstiger Augenblick, die Selbständigkeit Polens wieder zu gewinnen schien 1788 gekommen, als Rußland in einen Doppelkrieg mit der Türkei und mit Schweden verwickelt war. Die sog. patriotische Partei ließ daher auf einem Reichstage, auf welchem zwei Drittel der Mitglieder fehlten, eine neue Verfassung mit erblicher Thronfolge und Abschaffung des liberum veto durch Acclamation annehmen und sofort von den wenigen anwesenden Senatoren und Landboten sowie vom Könige beschwören. Gegen diesen kühnen Staatsstreich bildete sich unter russischem Einflüsse eine Con-söderation zu Targowice zur Herstellung der alten „rechtmäßigen" Verfassung. Russische Truppen rückten in Warschau ein, und die Parteiführer der Patrioten flohen außer Landes. Als nach dem unglücklichen Ausgange des ersten Feldzuges der Verbündeten gegen Frankreich Preußen sich von der Coalition zurückzuziehen drohte, wenn es für feine Kriegskosten keine Entschädigung in Polen erhalte, willigte Katharina Ii. in eine zweite Theilung Polens 1793, bei welcher Rußland die ukrainischen Provinzen und einen großen Theil von Litthanen erhielt, Preußen aber, außer Danzig und Thorn, die mit Westpreußeu vereinigt wurden, ungefähr das heutige Großherzogthum Posen (als „Südpreußen"). Ein unter russischem Einflüsse gewählter Reichstag zu Grodno (der sog. „stumme Reichstag") widersprach jener Theilung nicht, und das Schweigen der bezahlten Landboten ward als Zustimmung genommen. Schon im nächsten Frühjahre erneuerten die Polen den Krieg für ihre Selbständigkeit unter Thaddäus Kosciuszko's Führung und vertrieben die Russen aus Warschau. Sofort führte König Wilhelm Ii. selbst eine Armee nach Polen, besiegte den Kosciuszko (bei Rawka) und schloß Warschau ein; aber ein Aufstand in Südpreußen nöthigte ihn, die Belagerung der polnischen Hauptstadt aufzuheben. Indessen unterlagen die Polen bald den herbeigeeilten stärkeren russischen Heeren (unter Suworow und Fersen). Als nach der Uebergabe Warschaus an die. Russen die Verhandlungen über
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