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1. Altertum - S. 163

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Rom als Weltmacht 163 jeher nicht als eine Angelegenheit des Staates, sondern als Privatsache betrachtet und behandelt, lag in den Händen griechischer Sklaven, denen der vornehme Römer die Erziehung und Unterweisung seiner Kinder anvertraute. Aus dem Einfluß dieser Lehrer erklärte sich die Vorliebe, die Männer wie der jüngere Scipio, Flamininus und Ämilius Paullus dem Griechentum entgegenbrachten. Selbst Kato, der starre Vertreter des Römertums, konnte Katos versieh dem griechischen Einfluß nicht entziehen. Noch als Greis Kampf eignete er sich die Sprache des besiegten Volkes an, und sein Haupt-werk, die „Urgeschichte“ Italiens, die erste römische Geschichte in lateinischer Prosa, entstand nach griechischen Vorbildern und Quellen. Das Zeitalter der punischen Kriege beschrieb ein Grieche, Poly bios aus Megalopolis, der Hausgenosse und Freund des Ämilius Paullus und des jüngeren Scipio. Mehr noch als die Prosa folgte die Dichtung griechischen Spuren. Einfluß Nach den bescheidenen Anfängen des Livius Andronikus und Nä- erschenc 1 vius (§123) schrieb Ennius seine „Jahrbücher“ der Geschichte un^Kutst Roms im Versmaße des Homer, zum Schaffen angeregt durch die große Zeit. Der neuen attischen Komödie entlehnten die Lustspieldichter ihre Stoffe: der volkstümlich derbe Plautus und der früh verstorbene Terenz. In gleicher Weise wie das Schauspiel verdankte Rom den Griechen die sonstigen Veranstaltungen öffentlicher Lustbarkeit: Spiele, Wettkämpfe, Wagenrennen, Musik, Gesang und Tanz. In Nachahmung griechischer Vorbilder entwickelte sich das italische Kunstgewerbe. Das „ehrwürdigste aller römischen Denkmäler“, das Erzbild der säugenden Wölfin auf dem Kapitol, trägt die Kennzeichen altionischer Kunst. Der Tempel des Juppiter Capitolinus war ein Bau im dorischen Stil. Aber mit der Lebenslust und Schaffensfreude der Griechen zog Untergang auch ihre Zweifelsucht in Rom ein, mit den orientalischen Gottheiten sehen Re-der Aberglaube und die Unsittlichkeit. Der Glaube an eine durch die llgi0n Götter begründete und von ihnen geschützte W eltordnung kam ins Wanken. Die Gottesfurcht schwand unter dem Einfluß der griechischen Philosophie. Aus Gründen des Staatswohles wurden die griechischen Philosophen und Rhetoren ausgewiesen (161) und die lateinischen Rhetorenschulen geschlossen (92), freilich ohne Erfolg. Die einfache Lebensführung der guten alten Zeit und die abgeschlossene Eigenart des römischen Volkstums war unwiederbringlich dahin. Übersicht zu § 122—128: In der Blütezeit der Republik unter der Herrschaft des Senats (266—133) erhob sich Rom zur Weltmacht. Seine Eroberungen im Westen (264—201) brachten durch den ersten punischen Krieg (264—241) Sizilien, 238 Sardinien und Korsika, 218 Oberitalien, durch den zweiten punischen Krieg (218—201) Spanien zum Reiche. Die Eroberungskriege
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