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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 31

1890 - Nürnberg : Korn
§ 39. Der tarentinische Krieg 282—272. 31 Heldentod starb. Nur noch kurze Zeit vermochten jetzt die Samniter Widerstand zu leisten. Sie schlossen 290 Frieden und erkannten fortan die römische Oberhoheit anj In jenen Zeiten zeichneten sich die meisten Römer dnrch Vaterlandsliebe, Sitteneinfalt und Uneigennützigkeit aus. Cincinnatus soll einst vom Pfluge weg zum Diktator ernannt worden sein. Er führte seine Mitbürger zum Siege, legte darauf seine Gewalt nieder und kehrte zu seiner ländlichen Beschäftigung zurück. Einst kamen Gesandte der Samniter zu dein Consul Cu r ius Deut atus, als er eben Rüben kochte. Sie hofften ihn bei seiner Dürftigkeit durch Geld für sich zu gewinnen. Aber der Römer wies sie lächelnd von sich und sagte: „Ich will lieber über reiche Leute herrschen, denn selbst reich sein!" § 39. Ter tarentinische Krieg 282—272. Pyrrhus. Fabricius. 282 \1) Einst legte ein römisches Geschwader bei einem heftigen Sturme im Hafen von Tarent an. Hier ward es von den Tarentinern überfallen und weggenommen, und als daraufhin in Tarent eine römische Gesandtschaft erschien, ward diese beschimpft. Nun brach ein Krieg aus, in welchem der tapfere König Pyrrhus vou Epirus, der die Gründung einer unteritalischen Herrschaft ins Auge faßte, den Tarentinern mit einem trefflichen Heere und zwanzig zum Kriege abgerichteten Elefanten zu Hilfe kam. 2) Bei Heraklea 280 erlitten die Römer eine große aber ehren-280 volle Niederlage. Pyrrhus selbst rief, als er ihre dem Feinde zuge- kehrten Leichen auf dem Schlachtfelde liegen sah, voll Bewunderung aus: „Hätte ich solche Soldaten, so wäre die Welt mein!" Der Mut der Römer war so wenig gebrochen, daß sie die Friedensvorschläge des Pyrrhus auf den Antrag des erblindeten Senators Appius Claudius hin zurückgewiesen. Der feindliche Gesandte erhielt die Antwort: „Rom macht nicht eher Frieden, als bis Pyrrhus Italien geräumt hat." Er berichtigte dem Könige alles und sagte: der römische Senat sei ihm wie eine Versammlung von Königen vorgekommen. Bald ward auch dem Könige selbst durch den hochherzigen Römer Fabricius Achtung eingeflößt, welcher wegen Auswechslung der Gefangenen in das feindliche Lager geschickt wurde. König Pyrrhus hatte von dessen Armut gehört und wollte ihn dnrch Anerbietung großer Reichtümer für seine Dienste gewinnen; aber der Römer wies sie zurück. Am anderen Tage wollte der König seine Unerschrockenheit prüfen. Er ließ in dem Zelte, in welchem er sich mit ihm unterredete, seinen größten Elefanten heimlich hinter einem Vorhänge ausstellen. Während des Gesprächs ward der Vorhaug plötzlich weggezogeu, und der Elefant streckte mit furchtbarem Gebrülle seinen Rüssel über des Fabrieins Kops hin. Aber dieser blieb ruhig und sagte zum Könige: „So wenig mich gestern dein Gold reizte, so wenig schreckt mich heute dein Elefant!" Die auf kurze Zeit in die Heimat entlassenen römischen Gefangenen stellten sich alle rechtzeitig wieder ein. Todesstrafe hatte der Senat darauf gesetzt, wenn einer wegbliebe. Später erhielt Fabricius von dein Arzte des Pyrrhus einen Brief, worin jener sich erbot, seinen Herrn vergiften zu wollen. Fabricius aber warnte den König
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