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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 50

1890 - Nürnberg : Korn
50 § 52. Karl der Große 768—814. Einsicht und Energie das eine große Ziel erstrebte: die germanischen Völkerschaften staatlich und kirchlich zu einigen. Dieses Ziel hatte er bei allen seinen Regentenhundlungen, namentlich bei seinen Kriegen, im Auge. 2) Die Kriege Karls: a) Gegen die Sachsen. Mit den Sachsen kämpfte er von 772 an über 30 Jahre, bis sie ihn endlich als Oberherrn anerkannten, ihm Heeresfolge leisteten und das Christentum annahmen. b) Gegen die Longobarden. Weil die Longobarden den Papst bedrängten, zog Karl über den Mont Cenis und unterwarf ihr Reich 774. c) Gegen die Araber. Ebenso begannen während des Sachsenkrieges langwierige Kämpfe mit den Arabern, in folge deren Karl das Gebiet der spanischen Mark erlangte 812. ä). Ge gen die Bayern. Die Bayern waren längst den Franken Unterthan. Da versuchte ihr Herzog Thassilo Ii. die Unabhängigkeit von den Franken zu erlangen und empörte sich wiederholt gegen Karl den Großen. Er wurde deshalb zu Ingelheim von den Großen des Reiches zum Tode verurteilt, von Karl aber begnadigt und samt seiner Familie zu ewiger Klosterhaft verurteilt 788. e) Gegen die Av ar en. Weil die mit Thassilo Ii. verbündeten Avaren von Ungarn aus im Frankenreiche einfielen, so begann Karl einen Krieg gegen sie und warf sie 791 hinter den Wiener Wald zurück (Fossa Carolina). Sein Sohn Pipin erstürmte später sogar ihre „Ringe" oder Erdwälle an der Theiß. Zum Schutze der Ostgrenzen ward sodauu aus den Gebieten zwischen Enns und Raab die Ostmark gebildet. In den Kriegen gegen die Slaven entstunden ferner die thüringische Mark und die Nordmark; den Dänen setzte er die Eider als südlichste Grenze. 3) Das römische Kaisertum 800. Karl der Große hatte nun ein Reich gegründet, welches an das frühere römische erinnerte. Als er daher am Weihnachtsfeste 800 in der Peterskirche zu Rom seine Andacht hielt, krönte ihn Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser. Indem er diese höchste irdische Würde annahm, ward der Glanz des römischen Kaisertums zunächst durch die Karolinger wieder erneuert. 4) Karl der Große als Regent, a) Verfassung: Karl war nicht bloß ein glücklicher Eroberer, sondern auch ein weiser Regent. Die Stammes Herzogtümer schaffte er ab und ließ die von ihm für die Provinzen ernannten Beamten durch Sendboten strenge beaufsichtigen; dagegen gab er dem hohen Adel eine beratende Stimme bei den Reichstagen. b) Förderung der Kirche und der Kultur: Karl gründete viele Bistümer, befestigte die kirchliche Organisation, traf strenge Ordnungen zur Bildung und Hebung der Geistlichen, legte Singschnlen an und gebot das Predigen in der vaterländischen Sprache. Diese letztere förderte er durch Predigtübersetzungen, durch eine Sammlung von alten Heldenliedern, durch Bezeichnung der Monate und Winde mit deutschen Namen, endlich durch einen von ihm selbst gemachten Versuch mit einer deutschen Grammatik. Die Wissenschaft ward unter ihm gefördert
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