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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 63

1890 - Nürnberg : Korn
§ 63. Ludwig der Bayer und Friedrich vou Österreich. 63 ihre alten Freiheiten behaupten wollten. Am 1. Januar 1308 vertrieben sie sodann die Landvögte und brachen deren Zwingburgen. Als sich Albrecht uach der Schweiz begab, ward er von seinem Neffen Johann von Schwaben, dem er seine Erbgüter vorenthielt, 1308 bei Windisch an der Renß ermordet. Die Schweizer aber verteidigten sich von nun an mit Heldenmut gegen alle ferneren Versuche Österreichs, das Land zu unterwerfen. Als Leopold I., Sohn Albrechts, mit Heeresmacht nach der Schweiz zog, wurde er 1315 am Morgarten in Zug geschlagen, dessen Nesse Leopold Ii., der Fromme, 1386 bei Sempach in folge der Selbstaufopferung des Arnold von Winkelried. Nun verloren die Habsburger auch ihre Erblande im Aar- und Thurgau; doch ward die Unabhängigkeit des Bundes der „Eidgenossen" vom Reiche erst im westfälischen Frieden anerkannt. § 63. Ludwig der Bayer und Friedrich von Österreich. 1) Bürgerkrieg in Deutschland. Nach dem Tode des Kaisers Heinrich von Luxemburg (1308—1313), welcher 1310 Böhmen an sein Hans brachte, ward zu einer neuen Wahl geschritten. Unter den Kurfürsten waren aber zwei Parteien. Die Luxemburgische Partei wählte Ludwig den Bayer (1314—1347), die Habsburgische dagegen erklärte 1314-134 sich für Friedrich den Schönen, den Sohn des Königs Albrecht. Beide waren Verwandte und Jugendfreunde; aber keiner wollte zurücktreten, und so kam es zum Bürgerkrieg in Deutschland. Nach langjährigem Kampfe wurde endlich Friedrich bei Mühldorf 1322 geschlagen 1322 und gefangen. Er ward auf die feste Burg Trausuitz geführt, wo er dritthalb Jahre in trauriger Einsamkeit zubrachte. Da aber sein tapferer Bruder Leopold, von Frankreich und dem Papste unterstützt, den Krieg mit Erfolg fortsetzte und den König hart bedrängte, so faßte dieser einen raschen Entschluß. Er erschien plötzlich auf der Burg Trausuitz und bot Friedrich die Freiheit an, wenn er der Königskrone entsage und seinen Bruder Leopold zum Frieden bewege. Sei er aber nicht im stände, die letztere Bedingung zu erfüllen, so solle er wieder in die Gefangenschaft zurückkehren. Gerue willigte Friedrich in den Vertrag. Als indessen Leopold zur Einstellung der Feindseligkeiten nicht zu bewegen war, da stellte sich Friedrich, seines Manneswortes eingedenk, freiwillig wieder als Gefangener. Das rührte Ludwig tief. Er schloß den Jugendfreund an sein Herz, und von Stunde an aßen beide an einem Tische, tranken ans einem Becher und lebten wie Brüder einträchtig zusammen. 2) Ludwigs Römerzug. Als Ludwig mit einem kleinen Heere Über die Alpen nach Italien zog, versah Friedrich sogar die Regierungsgeschäfte, fo großes Vertrauen setzte der König in die Treue des Freundes. Auf dem Rückwege von diesem erfolglosen Zug schloß der Kaiser, dem Drängen der Söhne seines 1319 verstorbenen Bruders Rudolf uachgebeud, den Hausvertrag zu Pavia 1329, welchem zufolge au die Nachkommen Rudolfs die Rheinpfalz und ein Teil der Oberpfalz abgetreten und gegenseitige Erbfolge zugesichert wurde. Schon vorher war der kriegslustige Leopold gestorben. Friedrich der Schöne starb 1330.
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