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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 75

1890 - Nürnberg : Korn
§ 71. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. Wallenstein. Gustav Adolf. 75 samt dem Sekretär Fabrieius aus einem Fenster in den tiefen Schloßgraben hinab und bemächtigten sich der Regierung. 3) Der böhmisch-pfälzische Krieg 1618—1623. Ferdi- i6i8 nand Ii. und Friedrich V. Als dann Thnrn mit einem Heere gegen Wien vordrang, starb Kaiser Matthias 1619. Ihm folgte sein Vetter Ferdinand Ii. 1619—1637. Aber in denselben Tagen, in i6i9 welchen dieser in Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde, erhoben die Böhmen den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, damals das Haupt der Union, zu ihrem Könige. Dieser eitle und schwache Regent entfremdete sich bald durch seine kostspielige Hofhaltung und calvinistische Unduldsamkeit seine neuen Unterthanen und ward, nachdem seine Herrschaft in Böhmen einen einzigen Winter (daher „Winterkönig") gedauert hatte, von dem ligistischen Heere unter dem tapferen General Tilly am weißen Berge bei Prag 1620 gänzlich geschlagen. Er 1620 entfloh ans Böhmen in die Niederlande und wurde darauf vom Kaiser in die Reichsacht erklärt. Nachdem durch Tilly auch die Bundesgenossen Friedrichs, Ernst von Mansfeld, Georg Friedrich von Baden-Dnrlach und Herzog Christian von Brannschweig, aus dem Felde geschlagen waren, übertrug der Kaiser auf dem Reichstage zu Regensburg 1623 1623 die pfälzische Kurwürde an den Herzog Maximilian von Bayern. Jetzt war die bisherige Stimmengleichheit im Kurfürsten-kollegium vernichtet, und eine katholische Mehrheit hatte das Übergewicht. Graf Thurn war nach der Schlacht am weißen Berge zu Bethlen Gabor, einem Feind des Kaisers, nach Siebenbürgen geflohen. Unter Gustav Adolf kämpfte er bei Breitenfeld und bei Lützen, fiel dann (1633) in die Hände Wallensteins, ward von demselben wieder freigelassen, starb aber bald darauf. 4) Der nied ersäch sisch-dänische Krieg 1624—1629. Alb-Brecht von Wallenstein. Da die Truppen der Liga in Hessen liegen blieben und den Norden Deutschlands bedroheten, erhob sich Christian Iv. von Dänemark, welcher als Besitzer von Holstein und der Bistümer Bremen und Verden Glied des deutschen Reiches war, an der Spitze der Stände des niedersächsischen Kreises gegen den Kaiser und die Liga. Auch Mansfeld brachte ein Heer zusammen. Kaiser Ferdinand aber, um von der Liga nicht allzusehr abhängig zu werden, wünschte nun ein eigenes Heer zu besitzen. Es war ihm also willkommen, als ein Offizier, Albrecht von Wallen st ein, sich verbindlich machte, ein Heer zu schaffen, welches dem Kaiser nichts kosten sollte. Dieser außerordentliche Mann stammte von Lutherischen Eltern aus Böhmen, trat aber zur katholischen Kirche über und besuchte dann mehrere Hochschulen. In Padua zog ihn die Astrologie ganz besonders an, da der Astrologe Seni, bald sein einziger Vertranter, versicherte, er habe das glänzende Schicksal Wallensteins in den Sternen gelesen. Von ausgedehnten Reisen zurückgekehrt, nahm Wallenstein Kriegsdienste im Heere des Kaisers, kämpfte gegen Venedig, gegen die Türken, gegen Bethlen Gabor von Siebenbürgen und in Böhmen und ward zum Herzog von Friedland erhoben. Wallenstein war eine lange, hagere Gestalt mit tiefliegenden, stechen-
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