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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 134

1890 - Nürnberg : Korn
134 § 9. Einiges aus der Geschichte von Franken und Schwaben als Beigabe. bachischeu Hauses ein unvergleichlicher Festesjubel das Land erfüllte, da konnte König Ludwig iu seiner herrlichen Proklamation an das Bayernvolk mit Recht sagen: „Unter den Eigenschaften, welche den Ruhm aller Stämme Meines Vokes bilden, steht rein und glänzend die Treue und Anhänglichkeit obenan' die Treue ist Mir die Grundlage Meines Thrones- die Anhänglichkeit das schönste Juwel Meiner Krone." Und cs waren goldene Worte, in denen der Monarch versicherte: Das Glück Meines treuen Volkes ist das Ziel meiner heißesten Wünsche, cs_ ist die Bedingung Meines eigenen Glückes." Leidei sollte dieses Glück bald gestört werden. Der König wurde immer einsamer; denn sein ein]t so heller Geist luctr umnachtet, und in einem stureren Augenblick suchte und sand er den Tod in den Fluten des Starnberger Sees bei seiuem Schlosse Berg (1886). Das ganze Land, das diesen idealen König innig geliebt, ja die ganze Welt, die ihn bewundert hatte, wurde bei dieser Nachricht in Schrecken und Trauer versetzt; aber die Liebe und Treue des Bayernvolkes zu seinem Herrscherhaus bewährte sich nnch_ in diesen schlimmen Tagen. Da König Otto, sein Bruder und Nachfolger, wegen Krankheit die Regierung nicht übernehmen konnte, so trat nach der Verfassung dessen Oheim Prinz Luitpold unter dem Titel „Prinzregent" an seine Stelle. Lnitpolds edler, ritterlicher, echt deutscher Sinn, seine Milde und Gerechtigkeit^ liebe gewannen ihm bald alle Herzen in unserem eugereu und weiteren Vaterlande, das zu ihm wie zu einem Vater aufblickt. — Möge das Hans Wittelsbach bis iu die fernsten Zeiten blühen und gedeihen zum Heile Bayerns und Deutschlands! § 9. Franken und Schwaben vor ihrer Vereinigung mit Bayern. Franken und Schwaben, einst mächtige deutsche Herzogtümer, zerfielen im Laufe der Zeit in zahlreiche reichsunmittelbare Gebiete. Davon sind für Bayern von besonderer Wichtigkeit a) in Franken die Markgrafschaften Bayreuth und Ansbach, die Bistümer Bamberg und Würzburg und die freie Stadt Nürnberg; d) in Schwaben Bistum und Reichsstadt Augsburg. Die Markgrafschaften Bayreuth-Ansbach, aus der Burggrafschaft Nürnberg hervorgegangen und Jahrhunderte lang von Hohenzollern regiert, fielen 1791 an Preußen; indessen kam Ansbach bereits im Jahre 1806, Bayreuth 1810 an Bayern. Die Bistümer Bamberg und Augsburg waren schon vorher (1803) mit Bayern vereinigt worden, während Würz bürg erst im Jahr 1815 dauernd zu Bayern kam. Die Stadt Nürnberg, bereits seit 1219 eine deutsche Reichsstadt, und das bald darauf ebenfalls zur Reichsstaot erhobene Augsburg waren im Mrttelalter die Hauptstapelplätze des süddeutschen Handels. In Augsburg erwarben sich die Fugger, die von einem armen Leineweber abstammen, durch Gewerbthätigkeit und Handel unermeßliche Reichtümer, ja sogar mehrere reichsunmittelbare Besitz ingen. Die Bürger Nürnbergs aber, „die prächtiger denn Könige von Schottland wohnten," zeichneten sich besonders durch Erfindungen und Handelsgeist aus, und Nürnberger Tand ging einst durch alle Land. Im 14. Jahrhundert begann in Nürnberg der Ban der Lorenzer- und Sebaldnskirche, im 15. lebten und wirkten dortselbst der Bildhauer Adam Kraft und der Erzgießer Peter Bischer, im 16. der große Maler Albrecht Dürer und der Meistersinger Hans Sachs. Wie die übrigen Gebiete Frankens und Schwabens kamen auch die Reichsstädte Augsburg und Nürnberg während der Napoleonischen Kriege (1806) an Bayern.
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