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1. Der kleine Patriot - S. 23

1891 - Langensalza : Greßler
23 Tetzel aber rief laut in die Menge hinein: „Wenn das Geld im Kasten Hingt, Die Seele aus dem Fegefeuer springt!" bis daß sein Kasten voller Gold- und Silbermünzen war; da zog auch er seine Straße weiter. Als er nun mitten durch den düstern Föhrenwald kam, sprengte plötzlich ein Haufen Geharnischter auf sein Gefährt ein, warfen den Knecht nieder und nahmen den vollen Kasten als gute Beute mit. Es nützte dem schlauen Mönch gar nichts, daß er fluchte und zeterte, den Räubern mit Bann und Interdikt drohte. Der Anführer zeigte ihm lachend den gelösten Ablaßzettel und rief höhnisch: „Ihr habt mir ja selbst den Ablaß erteilt, was wollt Ihr nun dagegen eifern?" So fing der Fuchs sich in seiner eigenen Schlinge und hatte noch zum Schaden den Spott obenein. Gleichwobl wurde der schnöde Ablaßhandel noch lange fortgesetzt, und als die einzelnen Mönche nicht mehr herumzogen, bekamen Klöster und Abteien vom Papst die Berechtigung, an bestimmten Tagen im Jahre Ablaß erteilen zu dürfen. Noch heut, nachdem diese Klöster längst zerstört oder zerfallen sind, feiern diese Orte den altberühmten Tag, nennen ihn auch noch „Ablaß"; haben aber irgend einen Jahrmarkt oder ihr Kirchweihfest darauf verlegt. Joachim I. (1535.) Das war derselbe Zollerufürst, von dem ich euch schon erzählt habe, der die Raubritter hängen ließ, trotzdem sie ihm, dem 15jährigen Regenten, das Berschen an die Kammerthür geschrieben hatten: „Jochimke, Jochimke, hüte dy, Fang'n wy dy, so hang'n wy dy!" Er war inzwischen zum Manne gereift und ein Zeitgenosse Luthers. Freilich war er ein strenger Gegner der
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