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1. Der kleine Patriot - S. 90

1891 - Langensalza : Greßler
90 Langsam erhoben sie sich von ihrem Mooslager, hüllten den nackten Körper in ein Bärenfell, nahmen Schild und Axt zur Hand und traten dem Fremdling grüßend entgegen. Mit dem Augenblick, wo er die Schwelle des Hauses betreten hatte, war ihnen auch der Feind geheiligt; so achteten und übten diese wilden Männer die Gastfreundschaft. Ein eben so riesenhaftes, aber schönes Weib brachte bald aus einem Nebenraum den Metkrug und einen Bärenschinken für den Fremdling, der bereits jegliche Furcht überwunden hatte und sich in der ersten deutschen Wohnung, die er entdeckt hatte, behaglich niederließ. Dieser kühne Römer ist dann längere Zeit ein Gast der alten Germanen, unserer Voreltern, gewesen und hat uns ein Buch darüber geschrieben, sonst wüßten wir von ihnen gar nichts, denn sie selber konnten weder lesen noch schreiben. In diesem merkwürdigen Buche erzählt er von ihren Sitten und Gewohnheiten, von ihren Waffen und Geräten, von ihren Kriegs- und Jagdfahrten etwa folgendes: Stark, riesenhaft stark waren diese alten Deutschen. Mit einfachem Speer und einer Steinaxt jagten sie den wilden Ur und den Bär. Der Schädel des wilden Ochsen war ihr Kriegshelm; der Bär mußte seinen Pelz hergeben, sie zu kleiden. Ein einfach Mooslager war ihr Bett und eine Bärenhaut wieder ihre Decke. Hier streckten sie ihre mächtigen Glieder, tranken Gerstensaft mit wildem Honig angemengt (Met) und würfelten. So gaben die muntern Römer ihnen bald den Spottnamen „Bärenhäuter", waren aber sonst freundlich mit ihnen, denn sie fürchteten sie. In der Schlacht brüllten die Germanen in ihre Schilde, daß es schauerlich durch den Wald hallte, drangen dann mit Speer und Beil aus den Feind ein und vernichteten, was
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