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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. 94

1896 - Leipzig : Roßberg
— 94 — stürmten feindlichen Plätze und Schiffe, Darstellungen ganzer Treffen, Tafeln, deren Inschriften die Thaten des Siegers verkündeten, Standbilder, welche die siegreich überschrittenen Gewässer und eroberten Städte verkörperten, schwebten auf der Spitze langer Stangen oder wurden auf Bahren von bekränzten Kriegern getragen. Demnächst wurden Kunstschätze, kostbare Gefäße, mit Schmuckgerät, mit geprägtem Silber und Gold gefüllt, sowie Naturerzeugnisse aus den eroberten Ländern auf Wagen oder Bahren Herübergeführt. Weniger erfreulich war der Anblick der gefeffelten Könige, Fürsten und Edlen, welche die Sieger zur Verherrlichung ihres Triumphes nach Rom schleppten und welche nun, von einer rohen Volksmenge verspottet, gesenkten Hauptes ihrem schmachvollen Schicksal im Gefängnis entgegen gingen. Ihnen folgten geschmückte Opferstiere mit vergoldeten Hörnern, endlich, unter dem Vortritt von Sängern, Musikern, mitunter auch von Possenreißern, der Triumphator selbst, stehend auf dem hohen Triumphwagen, in der Hand einen Lorbeerzweig und das mit einem Adler gezierte elfenbeinerne Szepter, während ein hinten auf dem Wagen stehender Sklave die goldene Triumph-krone über dem Haupte des Helden hielt. Das Heer bildete den Schluß des langen Zuges, welcher sich von dem Marsfelde über das Forum auf das Kapitol bewegte. Hier legte der Triumphator feine goldene Ehrenkrone in den Schoß des kapitolinischen Jupiters, vollzog die üblichen Opfer, und mit dem darauf folgenden Festmahle schloß der feierliche Tag. 12. Kultnrzustäride vor und zu der Zeit des Augustus in Rom (z. S. 69). a) Aufwand in Kleidung, Wohnung und Nahrung. Die früher beobachtete Einfachheit der Lebensweise war in der letzten Zeit der Republik bei den Vornehmen und Reichen in unsinnige Verschwendung umgeschlagen. An Stelle der wollenen Kleider begannen zuerst die Frauen ganzseibene und halbseibene zu tragen, später thaten es auch die Männer; dazu kamen feine, burchstchtige und häufig golddurchwirkte Schleier von meergrüner Farbe; ebenso traten an Stelle der früher üblichen weißen Gewänder jetzt buntfarbige, namentlich scharlachrote, violette und purpurgefärbte, besonders war bei den Frauen die gelbe Farbe beliebt. Sehr gebräuchlich war bei Männern wie bei Frauen das Tragen künstlicher Haartouren. Besondere Dienerinnen besorgten den Kopfputz ihrer Gebieterin. Neben dem unnatürlichen Haarputz bestand auch unter den Römerinnen die Unsitte, das eigene Haar rötlich gelb zu färben, ober Perücken aus den blonden Haaren der germanischen Frauen zu tragen. Männer wie Frauen bedienten sich duftender Salben als Haarpomade. Bänder und Nadeln dienten zur Befestigung und zugleich zur Schmückung der Haare. Perlen und Edelsteine zierten diese Binben, und Reifen von feinem Golbbraht ober Goldblech traten häufig an die Stelle derselben. Auch Schnüre von Perlen würden in das Haar eingeflochten, und zur Vervollstänbiguug des Haarputzes der Frauen bienten Kränze und Guirlanden. Um den Nacken würden Halsbänber und Halsketten von Gold, mit Edelsteinen und Perlen besetzt, getragen. An den Halsketten hing Bei Knaben häufig eine Kapsel (bulla), in der ein Amutet gegen Krankheiten, Zauber und bösen Blick eingeschlossen war. In späterer Zeit pflegten auch die Erwachsenen diese Kapsel gegen Zauber zu tragen. Armbänber, in Schlangenform, in Ringform, ober aus Draht geflochten, zierten
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