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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 151 — es war umsonst. Versprachen ihnen auch manchmal die Patricier, die Lasten zu erleichtern; sie brachen immer wieder ihr Wort. Da beschlossen die Plebejer, aus Rom ganz fortzuziehen. Sie wanderten aus nach dem sogenannten heiligen Berg,v?/ einige Meilen von der Stadt, um sich dort niederzulassen. Nun sahen sich die Patricier zum Nachgeben gezwungen. Sie schickten Gesandte an die Plebejer, um sie zur Rückkehr zu bewegen, unter ^ ihnen einen klugen, beredten Mann, der immer als Vottsfreund^^ gegolten hatte. Dieser sprach zu den Plebejern: „Hört eine Ge-schichte an! Einst geschah es, daß sich die Glieder des Leibes auflehnten gegen den Magen. Was, sagten sie, will bei ganz allein in behaglicher Ruhe sitzen, indeß wir andern uns abmühen, ihn zu füttern? Das soll fortan nicht mehr geschehen. Und stehe, die Hände wollten keine Speise mehr an den Mund bringen,'der Mund wollte sie nicht aufnehmen und die Zähne sie nicht zermalmen. Da befand sich freilich der Magen sehr übel. Aber auch die Glieder erschlafften und wurden welk und elend. Jetzt erkannten sie, daß doch der Magen es sei, der ihnen allen, durch die Säfte der empfangenen Speisen, Kraft und Frische verleihe. Und sie söhnten sich wieder aus mit ihm". Die Plebejer verstanden den Sinn dieser Erzählung und sahen ein, wie auch ihnen die Trennung von den Patriciern verderblich werden müsse. Sie forderten daher nur, daß die fchwere Schuldenlast ihnen abgenommen und Bürgervor^steher (Volkstribunen) eingesetzt winden, welche sie gegen Bedrückungen durch die Patricier schützen sollten. Als ihnen diese Forderung bewilligt wurde, kehrten sie nach Rom zurück. 3. Die Zehnmänner. — Doch auch jetzt hatten die Plebejer noch manches zu erleiden. Die Richter, welche nur ano den Patriciern gewählt werden- dursten, entschieden in Streitigkeiten nach altem Herkommen oder nach ihrem Gutdünken, da es in Rom noch keine geschriebenen Gesetze gab. Die Plebejer klagten daher über Willkür und verlangten feste, aufgezeichnete Gesetze. Ungern gaben die Patricier nach, und es wurden nun angesehene Männer mit der Gesetzgebung beauftragt. Weil ihrer
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