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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 172

1876 - Kreuznach : Voigtländer
- 172 — 64. Die römischen Kaiser. 1. j£er Kaiser Augustus. — Als in Rom die Herrschaft der Kaiser anskam, hatte das Reich eine ungeheuere Ausdehnung erlangt. Es erstreckte sich vom atlantischen Ocean bis zum Euphratstrom in Asien und von der Donau und dem Rhein öis zu der afrikanischen Wüste. Die Zahl seiner Einwohner betrug etwa 120 Millionen. Ueber dieses gewaltige Reich herrschte nun Augustus als erster Kaiser. Und er herrschte lange und glücklich. Durch Milde und Klugheit wußte er das Volk an feine Herrschaft zu gewöhnen. Im Innern des Reiches hielt er den Frieden ausrecht, sodaß nach den Schrecken der wilden Bürgerkriege wieder Ordnung und Sicherheit eintrat und die Künste des Friedens gedeihen konnten. Herrlich blühte namentlich die Dichtkunst empor, und die Wissenschaften fanden eifrige Pflege. Die Stadt Rom ließ der Kaiser durch prächtige Marmorbauten verschönern. Aller Glanz und aller Reichthum der Welt war dort vereinigt. Aber mit dem äußeren Glanze war auch das innere Verderben furchtbar gestiegen. Abscheuliche Laster herrschten in allen Ständen; kein Gesetz, feine Strafe vermochte ihnen mehr zu wehren. So war das römische Reich unter den Kaisern strotz seiner gewaltigen Größe innerlich hohl und faul; es glich einem übertünchten Grabe, das auswendig hübsch scheint, aber inwendig voller Todtengebeine und jeglichen Unflats ist. 2. Nero. — Und nicht besser wie das Volk waren die tneisten~5er~Uciiser, die es seit Augustus in langer Reihe beherrschten. Ja wir finden unter ihnen mehrere der schändlichsten Tyrannen, die jemals auf dem Throne gesessen. Gleich die näch- sten Nachfolger des Augustus waren grausame, ruchlose Menschen. Besonders der vierte derselben, der Kaiser Nero, mit dem das Haus des Augustus ausstarb, ist ein rechtes Beispiel, wie tief ein Herrscher in Verbrechen sinken kann, der die ihm verliehene Macht nur gebraucht, um desto ungefcheuter zu freveln. Er töbtete feine eigene Mutter, feine Gattin, feinen Lehrer und taufende der angesehensten Römer. Um sich den Anblick einer brennenden
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