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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 203

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 203 — Waldmäusen, die Beine umwickelten sie mit Bocksfellen. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich: sie aßen, tranken und schliefen darauf. Ihre Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. Krieg war ihre größte Lust. Mit schrecklichem Geheul begannen sie die Schlacht; ohne Ordnung, aber schnell wie der Blitz stürzten sie sich auf den Feind. Wich er ihren Pfeilen und Säbelhieben aus, so warfen sie ihm Schlingen um den Hals und schleppten ihn mit sich fort. Nichts kam ihrer Raubsucht und Grausamkeit gleich. So zogen sie jetzt raubend, sengend und morden^von Land zu Land und trieben die Völker vor sich her, wie der Wolf die Heerde jaget. 74. Alärich und Geiserich. 1. Alarich. — Zuerst stießen die Hunnen auf die Gothen. Die Ostgothen wichen zurück, und ihre Brüder, die Weitgothen, von ihnen sortgeschoben, drangen nun in hellen Haufen in's römische Reich. Ihr tapferer König Alarich fiel in Italien ein und rückte siegreich bis vor die Thore der Stadt Rom. Jetzt ergriff die Römer Angst und Entsetzen. Seit vielen Jahrhunderten war kein Feind der Stadt nahe gekommen. Eilig schickte man Gesandte an Alarich, um ihu zur Umkehr zu bewegen. „Unzählbar", prahlten diese vor dem Westgothenkönige, „find die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohlgeübt". Alarich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen"! Und er forderte, daß ihm Alles, was Rom an Gold, Silber und kostbarem Geräthe besaß, ansgeliesert werde. „Was willst du uns denn übrig lassen" ? fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben", lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen: mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Verschonung, und Alarich mit seinen Westgothen zog ab. Aber im folgenden Jahre kehrte er wieder, eroberte die Stadt und plünderte sie aus. Mit Beute beladen, brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da aber ereilte ihn der Tod in der Blüte seiner
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