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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 325

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 325 — die Königskrone auf. Als König aber wollte er selbstständig dastehen; daher nannte er sich nicht König von Brandenburg, weil dieses -Land nur einen Theil des deutschen Reiches bildete, sondern Friedrich I., König in Preußen; denn über Preußen herrschte er in völliger Unabhängigkeit. So traten an die Stelle der Kurfürsten von Brandenburg die Könige von Preußen. Freilich wurde durch die bloße neue Würde der Staat nicht mächtiger; aber sie war eine Lockspeise, welche Friedrich allen seinen Nachfolgern hinwarf und wodurch er ihnen zu sagen schien: „Ich habe euch einen Titel er- worben, macht euch dessen würdig; der Grund zu eurer Größe ist gelegt, ihr müßt das Werk vollenden." 2. König Friedrich I. — Friedrich selbst regierte als König noch zwölf Jahre. Den Künsten und Wissenschaften widmete er seine thätige Fürsorge: er verschönerte Berlin durch Bauwerke und Kunstdenkmale, gründete dort eine Akademie der Wissenschaften und errichtete in Halle eine Universität, die bald zu schöner Blüte gelangte. Unter ihren Lehrern befand sich auch der fromme August Hermann Francke, der das große gesegnete Waisenhaus gestiftet hat. Freilich aber hatte Friedrichs Regierung auch ihre Schattenseiten. Der König liebte allzusehr die Pracht. An seinem Hofe ging es ungemein glänzend zu: eine prunkvolle Festlichkeit reihte sich an die andere. Das verursachte schwere Abgaben und drückte den Wohlstand des Landes. Desto heilsamer war es für Preußen, daß der verschwenderische Fürst in seinem Sohne einen sparsamen Nachfolger hatte. 3. König Friedrich Wilhelm I. setzte die größte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mit welcher sein Vater sich umgeben hatte. Allen überflüssigen Aufwand entfernte er und beschränkte die Hofhaltung auf das Nothwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Bürgers, seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabakscollegium, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der geraucht und bei einem Kruge Bier man-
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