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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 356

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 356 — pen unter die Befehle seines Gebieters. So stand Oesterreich allein in dem gewaltigen Kampfe. Napoleon gewann rasch nach einander mehrere Schluchten und hielt zum zweiten Male seinen Einzug in Wien. Doch eben jetzt sollte die Welt zuerst erfahren, daß der sieggekrönte Kriegsfürst doch nicht unüberwindlich sei. Der Erzherzog Karl rückte mit einem Heere heran, um die Hauptstadt von dem Feinde zu befreien, und siegte, als Napoleon ihm über die Donau entgegeneilte, in der blutigen Schlacht bei Aspern. Freilich wurde Oesterreich hierdurch nicht gerettet; bald erfocht Napoleon einen entscheidenden Sieg, und der Kaiser Franz konnte nur mit großem Länderverluste den Frieden erlangen. 7. Der Sandwirth Hofer. — Als Oesterreich gegen den Völkerbedrücker in den Kampf ging, griffen auch die T y r o le r zu den Waffen. Denn sie ertrugen es nicht, daß Napoleon ihr schönes Land dem österreichischen Kaiser, welchem sie seit alter Zeit in treuer Liebe anhingen, entrissen und an Bayern geschenkt hatte. Der fromme Landmann Andreas Hofer, von feinem Wirthshaus ant Sand im Paffeyerthale der Sandwirth genannt, war ihr Führer und brachte mit seinen rüstigen Scharfschützen den Feinden große Verluste bei. Aber endlich mußte die kleine tapfere Schaar der Uebermacht erliegen. Hofer, in die Acht erklärt, verschmähte es, sich über die Grenze zu retten: er wollte sein liebes Land Tyrol nicht verlassen. Zwei Monate lang verbarg er sich in einer einsamen Hütte im Gebirge. Da wurde er verrathen, bei Nacht überfallen und in Ketten nach der Festung Mantua geschleppt. Ein französisches Kriegsgericht verurteilte ihn zum Tode. Getrosten Muthes betrat er den Richtplatz, drückte das Kreuz des Heilandes an seine Lippen und rief dann den 12 Soldaten, die ihn erschießen sollten, mit fester Stimme zu: „Gebt Feuer!" So starb ein treuer Sohn des Vaterlandes. 8. Die Königin Luise von Preußen und der Minister Stein. — Und in demselben Jahre (1810) hauchte auch eine hochsinnige deutsche Fürstin, die Königin Luise von Preußen, in tiefem Schmerze um des Vaterlandes Erniedrigung ihr edles Leben aus. Als Napoleon noch der Schlacht bei Jena
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