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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 6

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6 I. Die morgenländischen Völker des Alterthums. Richter, unter denen besonders Gideon, Jephta und Simson hervorragen, die Knechtschaft abzuschütteln. Sollte es besser mit Israel werden, so mußte es sich wieder als ein Volk fühlen und zu dem Dienste Jehovah's zurückkehren, den es mit der Abgötterei der umwohnenden heidnischen Völker vertauscht. Diesen Umschwung 110°] herbeigeführt zu haben, ist das Verdienst Samuels, der die einzelnen Stämme zum siegreichen Kampfe gegen die Philister vereinigte, den Gottesdienst wieder herstellte und durch Gründung von Prophetenschulen das religiöse Leben im Volke rege erhielt. Dennoch verlangte man nach einem Könige, in der Meinung, ein solcher möchte besser im Stande sein, den Krieg gegen die Landesfeinde mit.nachdruck zu führen. Die Wahl fiel auf Saul, der eines Hauptes länger denn alles Volk und ein junger, seiner Mann war. Und man hatte sich in seinen Erwartungen nicht getäuscht. Saul bewies sich als ein wahrhaft heldenmütiger Fürst, der die Ammoniter und Amalekiter schlug und auch gegen die Philister erfolgreich kämpfte. Da er aber den Befehlen des Herrn nicht Gehorsam leistete, so wurde er verworfen 1055—1015] und David, ein tapferer Held von schöner Gestalt, zu seinem Nachfolger erkoren. Durch ihn kam Israel auf die Höhe seiner Macht. Er unterwarf die Moabiter, Ammoniter, Edomiter und Philister, besiegte die Syrer, eroberte Damaskus und dehnte sein Reich bis an den Euphrat aus. Sein 1015—975] Sohn Salomo erbaute den prachtvollen Tempel zu Jerusalem, vergrößerte das Heer und legte Festungen zum Schutze des Landes an. In Verbindung mit den Phöniziern unternahm er Handelsfahrten nach Ophir (Indien), welche ihm die Mittel verschafften, seinem Kunstsinne und seiner Neigung für königliche Pracht nachzuleben. Berühmter aber noch war er durch feine Weisheit und seinen Verstand. Er redete dreitausend Sprüche, und seiner Lieder waren tausend und fünf; und Fürsten und Edle ans allen Ländern kamen nach Jerusalem, um seine Weisheit zu hören und seine Herrlichkeit zu schauen. Aller Glanz und alle Pracht hatten das Volk nicht für die schweren Abgaben zu entschädigen vermocht, die ihm Salomo's verschwenderische Hofhaltung auferlegte. Darum forderte es von seinem Sohne Rehabeam eine Erleichterung der drückenden Last, und als er diesen verweigerte, sagten sich zehn Stämme vom Hanse 975davids los und wählten Jerobeam zu ihrem Könige. So schied sich Kanaan in zwei Reiche, in das nördliche, das Reich Israel, und in das südliche, das Reich Inda. Damit war die Kraft des Volkes gebrochen. Unter sich uneinig und von äußeren Feinden immer heftiger bebrängt, gingen beide Reiche unaufhaltsam ihrem Untergange entgegen. Israel fiel zuerst; es wurde von Sal-manassar von Assyrien erobert und die Bevölkerung gefangen 722hinweggeführt. Inda behauptete noch über hundert Jahre seine
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