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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 13

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Die Meder und Perser. Cyrus. 13 gebigkeit und Wohlthätigkeit waren hervorragende Eigenschaften der Perser. Die Priester (Magier) nahmen eine sehr bevorzugte Stellung ein. Sie leiteten und verrichteten nicht nur die gottesdienstlichen Handlungen, sie gehörten auch zur Umgebung des Königs, wirkten durch ihren Rath auf seine Entschließungen ein, deuteten seine Träume und erklärten auffallende Naturerscheinungen. Die Religion der Meder und Perser war die des Zoroaster, dessen Lebenszeit nicht bekannt ist, und der seine Lehren in dem heiligen Buche „Zend-Avcsta" niederlegte. Das ganze Weltall und alles Geschaffene zerfällt nach demselben in zwei Reiche, in die reine Lichtwelt, welche Ormuzd beherrscht und der alles Gute, Reine und Heilige angehört, und in die Welt der Finsterniß, welche Ahriman (der „Arggesinnte") lenkt. Ihm wohnt alles Verderbliche, Lasterhafte und Unheilige bei. Ormuzd erschuf die Welt gut und rein; als er sich aber in seinen himmlischen Wohnsitz zurückgezogen, durchdrang Ahriman in Schlangengestalt die Schöpfung und füllte sie mit feindseligen Geistern, mit unreinen und schädlichen Thieren, mit Lastern und Sünden. Seit dieser Zeit besteht ein ewiger Kampf zwischen beiden Mächten um die Herrschaft' über die Erde und das Menschengeschlecht. Endlich wird der Lichtgott siegen und ein Zustand ewiger Glückseligkeit eintreten. Wer aber der Seligkeit theilhaftig werden will, muß während seines Erdenwallens den bösen Geistern mit allen Kräften entgegentreten und sich von Befleckung rein erhalten. Die Reinig-nngsgesche bildeten darum einen wichtigen Bestandtheil der Zoroaster-schen Sittenlehre, und neben Sonne, Mond und Sternen war besonders das Feuer als Bild der Reinheit ein Gegenstand heiliger Verehrung. Seit Ninus' Zeit standen die Meder unter assyrischer Herrschaft. Zu Ende des 8. Jahrhunderts erkämpften sie ihre Unabhängigkeit und wählten Dejoces, einen gerechten und klugen Richter, zu ihrem Könige, der durch weise Gesetze und Einrichtungen dem Reiche Kraft und Festigkeit verlieh. Sein Sohn Phrao rtes unterwarf auch die stammverwandten Perser. Phraortes' Sohn und Nachfolger Chaxarcs wandte im Bunde mit den Babyloniern seine Waffeu gegen Assyrien, eroberte Ninive und schlug alles Land östlich vom Tigris zu seinem Reiche. Ihm folgte sein Sohn Aslyagcs, unter dem die Herrschaft von den Medern auf die Perser übergiug. Astyages, erzählt die Sage, hatte keine männlichen Erben, sondern nur eine Tochter Mandane, die er an einen vornehmen Perser, Kambyses, verheirathete. Als diese darauf einen Sohn gebar, befahl der König, durch die Deutung eines Traumgesichts erschreckt, dem Harpagus, das Kind zu tödten. Harpagus übergab deu Knaben einem Hirten, mit dem Aufträge, ihn im Gebirge auszusetzen. Der Hirt aber ließ sich durch die Bitten seines Weibes
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