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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 93

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Pompejus und Cäsar. 93 Kleopatra, die ihn durch ihre Schönheit gewonnen, übertragen hatte, zog er gegen den König Pharnaces, den Sohn des großen Mithridates, zu Felde. Fünf Tage genügten dem römischen Feldherrn, den Feind zu überwinden und zur Flucht in die heimischen Gebirge und Steppen zu nöthigen. Den glücklichen Ausgang des Kampfes meldete Cäsar mit den Worten nach Rom: „Ich kam, ich sah, ich siegte." — Während er so das römische Ansehn in Asien neu befestigte, sammelten sich die Anhänger des Pompejus und der republikanischen Verfassung in Afrika. Unter ihnen war Porcius Cato, ein Mann von altrömischer Gesinnung, der die hereinbrechende Alleinherrschaft am eifrigsten bekämpft hatte. Cäsar eilte herbei und errang einen vollständigen Sieg. Cato, der den Untergang der Republik nicht überleben wollte, stieß sich mit eigener Hand den Dolch ins Herz. So hatte denn Cäsar keinen Nebenbuhler mehr, und als er in Rom anlangte, fand er ein unterwürfiges Volk, das sich besserte, durch alle denkbaren Huldigungen seine Ergebenheit zu beweisen. Man begrüßte den heimkehrenden Sieger als „Befreier" und „Vater des Vaterlandes", ernannte ihn zum Dictator auf Lebenszeit und zum Cousul auf zehn Jahre und legte ihm den Titel „Imperator" bei. Sein Standbild wurde auf dem Capitol neben denen der sieben Könige aufgestellt und ein zweites im Tempel des Quiriuius errichtet, welches die Inschrift trug: „Dem unüberwindlichen Gotte." Sein Geburtstag sollte als allgemeines Freudenfest gefeiert werden und der Monat, in welchen derselbe fiel, fortan seinen Namen (Inlius) tragen. Im Senat, bei Gerichtstagen, im Theater und bei den Spielen thronte er ans goldenem Stuhle, und bei feierlichen Aufzügen wurde sein Bilo mit denen der Götter auf einem Prachtwagen vorangeführt. Zwar ließ man alle bisherigen Aemter und Würden fortbestehen, aber die Inhaber derselben waren in Wirklichkeit nur Stellvertreter des Imperators, der auf ihre Ernennung den höchsten Einfluß ausübte. Und Cäsar machte von seiner erhabenen Stellung den rühmlichsten Gebrauch. Er war auf alle Weise bemüht, das Volk den Verlust seiner Freiheit nicht empfinden zu lassen. Seine Gegner behandelte er mit Milde und Nachsicht; Leidenschaft, Haß und Rachsucht waren seiner Seele fremd. Bei allen seinen Gesetzen und Einrichtungen bewährte er sich als großer Staatsmann, der die Sicherheit und Wohlfahrt des Reiches im Auge hat. Unter Anderem führte er an Stelle des bisher gebräuchlichen Kalenders, der in völlige Unordnung und in Widerspruch mit dem Sonnenjahr gerathen war, den nach ihm benannten j ult ant scheu Kalender ein, in welchem das Mondjahr von 355 Tagen durch das Sonnenjahr von 365l/4 Tagen ersetzt wurde. Cäsars geheimer Wunsch war, zu der Machtvollkommenheit eines Königs auch den Namen und die äußern Zeichen eines solchen zu erhalten. Es wurde bekannt, und die Folge davon war,
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