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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 98

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
98 Ix. Das römische Kaiserreich und die Germanen. Das Christenthum. Ix. Das römische Kaiserreich und die Germanen. Das Christenthum. 1. Roms goldenes Zeitalter in Kunst und Wissenschaft. Die Römer erbten von den überwundenen Völkern des Ostens nicht nur Reichthümer und Lebensgenüsse, sondern auch den Sinn für hellenische Weisheit, Kunst und Poesie. Die bedeutendsten Männer Roms begünstigten die Verbreitung der griechischen Bildung, hegten und unterstützten griechische Gelehrte und Weltweife und regten zu Ueberfetzuugen und Nachbildungen griechischer Dichtungen an. Vor allen war es die dramatif che Dichtungsart, die zuerst auf römischem Boden Wurzel faßte, und zwar vorzugsweise die Komödie. Die gefeiertsten römischen Komödiendichter waren Plautus und Terentins. Unter den lyrischen Dichtern ragt der zu Cäsars Zeiten lebende Catullus hervor. Einen bedeutenden Aufschwung nahm alle gelehrte und künstlerische Bildung und mit ihr auch die Dichtkunst zu der Zeit des Augustus, der nebst feinem Freunde Mäcenas ein eifriger Förderer derselben war. Diese Zeit brachte die drei größten römischen Dichter hervor: Virgilins, Horatius und Ovidins. Virgil, der Sohn eines wohlhabenden Grundbesitzers bei Mantua, war eiu Dichter voll Gemüth, Unschuld und Sittenreinheit, der sowohl wegen seines edeln Charakters, und seiner anspruchsloseu gemüthlichen Natur, als wegen seines höheren Strebens, seiner Liebe zu Kunst und Wissenschaft und feiner dichterischen Talente von Augustus und feinen Freunden mit Auszeichnung behandelt wurde. Seiu bedeutendstes Werk ist die „Aeneide", in welcher er die Schicksale und Irrfahrten des Aeneas und die Sage von feiner Niederlassung in Latium in schönem, ruhigem Fluß der Rede erzählt. Horaz, geboren zu Veuusia (auf der Grenze von Apulien und Calabrien), war der Sohn eines bemittelten Freigelassenen, unter dessen Augen er in Rom von geschickten Lehrern'eine gute Erziehung erhielt, die er dann in Athen durch umfassende Studien vervollständigte und erweiterte. Auf Empfehlung des Virgil erlangte er Zutritt bei Mäcenas, der ihn unter feine vertrautesten Freunde und Genoffen aufnahm, dafür aber auck vou dem Dichter bis an feinen Tod verehrt und verherrlicht wurde. Seine „Oden" find lyrische Gedichte der mannigfachsten Art, in denen er die ganze Welt feiner Gedanken und Empfindungen bald in leichten, heitern und gemüthlichen Tönen, bald in ernsten und feierlichen Gesängen ansfpricht. In den Dichtungen des Ovid erhalten wir ein treues Spiegelbild jener Zeit mit ihrer Genußliebe und Sinnenlust, mit ihrer geselligen Bildung und ihrem geistreichen Wesen.
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