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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 101

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die alten Deutschen. 101 Auch die Bildhauerkunst, Malerei und Baut u u st nahmen zur Zeit des Augustus einen großen Aufschwung. Rom wurde mit Tempeln und öffentlichen Gebäuden geschmückt, so daß Augustus sich rühmen kouute, die Stadt, die er von Backsteinen gebaut vorgefunden, als eine Marmorstadt zurückzulassen. Die Häuser der Vor-uehmen wurden durch Malereien aufs Reichste und Geschmackvollste verziert, und die ausgezeichnetsten Werke der griechischen Bildhauerkunst wanderten in großer Menge nach Rom oder wurden durch Nachbildungen vervielfältigt. 2. Die alten Deutschen. Augustus liebte den Krieg nicht; er pflegte zu sagen, die Lorbeeren seien schön, aber unfruchtbar. Nur am Rhein trug er sich mit Eroberungsplänen. Hier kamen die Römer in nähere Berührung mit den Deutschen, die schon Marius und Cäsar kennen gelernt, und gegen deren Tapferkeit und Freiheitsliebe selbst die römische Kriegskunst nichts auszurichten vermochte. Die Deutschen oder G ermanen wanderten in einer Zeit, von der keine Kunde zu uns gekommen ist, aus dem Innern Asiens in unser Vaterland ein. Sie waren hohe, kräftige Gestalten mit goldgelbem Haar und blauen Augen. Das Haupt trugen sie unbedeckt, nur im Kampfe schmückte es der Kopf irgend eines erlegten wilden Thieres zum Entsetzen der Feinde. Ihre Wohnungen waren aus rohen Baumstämmen zusammengefügt oder aus Lehm erbaut und mit Zweigen, Schilf oder Stroh gedeckt. Fleisch, Milch und die Früchte des Waldes waren ihre gewöhnliche Speise; am liebsten aßen sie Haferbrei, ihr liebstes Getränk war aus Gerste bereitetes Bier und aus Honig und Wasser bereiteter Meth. Ihre Hauptbeschäftigungen waren Jagd und Krieg; Ackerbau und Viehzucht trieben sie nur, soweit es zu ihrem Lebensunterhalt durchaus nothwendig war. Die Deutschen waren redlich, tren und bieder, ohne List und Falschheit; Wort und Handschlag galten bei ihnen mehr als bei Andern die heiligsten Schwüre. Selbst im Kriege verschmähten sie alle List. Kam ein Gast in eine Hütte, so wurde er bereitwillig aufgenommen und ihm ein Ehrenplatz eingeräumt. Besonders verehrt wurden die Frauen; wer eine Frau beleidigte, wurde doppelt gestraft. Die Liebe zur Freiheit war bei den Deutschen uubezwiuglich; ein freier Mann zu sein und als solcher Waffen zu tragen, machte ihren höchsten Stolz aus. Aber auch manche Fehler Lasteten an ihnen. Waren sie nicht im Kriege oder aus der Jagd, so ^ageu sie zu Hause auf der Bärenhaut, während die Webber und Sclaven den Acker bestellen mußten. Da hielten sie denn mächtige Trinkgelage, wobei sie auch oft des Guten zu viel thaten. Das Würfelspiel liebten sie so leidenschaftlich, daß sie zu-
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