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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 108

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
108 Ix. Das römische Kaiserreich und die Germanen. Das Christenthum. Hermann mit den Cheruskern erwartete. Auf dem ebenen Felde Zdistavisns (in der Gegend von Min- en) kam es zur Schlacht. Mnthig und mit gewohnter Tapferkeit kämpften die Deutschen, doch die römische Kriegskunst trug den Sieg davon. Hermann rettete sich, mit Staub und Blut bebeckt, nur mit Mühe ins Gebirge. Wenige Tage später entbrannte eine neue furchtbare «Schlacht. Zwar vermochten die Deutschen auch biefes Mal nicht zu siegen, aber sie wichen auch nicht, und die Römer traten den Rückzug an. Sie gaben es von jetzt ab auf, Germanien zu erobern. Hermann gewann immer größeres Ansehn bei seinem Volke, später kam er in den Verbacht, er wolle sich zum Könige machen, und würde deshalb vou seinen eigenen Verwanbten ermorbet. Seine Gattin und sein Sohn Thnmelicns starben in römischer Gefangenschaft. Marbob, der sich von der Sache des Vaterlandes fern gehalten hatte und deswegen mit Hermann in Krieg gerathen war, wurde später auf Anstiften der Römer vertrieben und endete in Ravenna. 4. Tie Nachfolger des Augustus. Angustus war im Alter von 76 Jahren aus dem Lebeu gcschieden. Da er selbst keine Söhne hatte, so folgte ihm sein Stiefsohn Tiberius in der Herrschaft. Dieser raubte dem Volke den letzten Rest von Freiheit und Menschenwürde. Finster und argwöhnisch, verfolgte er alle Männer vou freier Gesinnung; jeder Scherz, jebe übereilte Aeußerung, jebes in der Hitze ober Aufregung ausgestoßene Wortwurbezurmajestätsanklage beuutztunbzumtobes-verbrecheu gestempelt. Die Gefängnisse füllten sich mit Gefangenen jedes Alters und Geschlechtes; ganz Rom lag in Angst und Furcht gefesselt. Aber auch den Fürsten floh die Ruhe seiner Seele, und Verzweiflung und Menschenfurcht folterten den finstern Wüthench iit der Abgeschlossenheit des Felseneilandes Capreä (Capri), wohin er sich, des zwangvollen Lebens müde, zurückgezogen hatte. Endlich wurde er krank, und sein Neffe Cajus Cäsar beschleunigte seinen Tod, indem er den ohnmächtigen Kaiser auf feinem Lager erstickte. Cajus Cäsar, der jüngste Sohn des Germaniens, gewöhnlich mit dem ihm in der Jugend von den germanischen Legionen beigelegten Scherznamen Caligula („Solbatensttefetchen") genannt, folgte dem Tiberins in der Regierung. Unter ihm nahmen die Verfolgungen, die Hinrichtungen nnb Einkerkerungen ihren Fortgang. Dabei stürzte er sich_ in den wilbesteu Strubel sinnlicher Vergnügungen nnb Ausschweifungen. Die Schranken des Gesetzes, der Natur, der Sitte und der Scham existirten für ihn nicht; ja er trieb feine kaiserliche Allmacht ans eine solche Höhe, daß er sich selbst göttliche Ehre beilegte und Senat nnb Volk zwang, ihm Tempel und Altäre zu errichten und Opfer barzubringen. Endlich war das Maß der Schandthaten voll. Zwei Hanptlente der kaiserlichen
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