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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 130

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
130 X. Die Völkerwanderung. Male vor Rom und erhob mit Zustimmung des Senats den Attalus auf bcn Thron. Doch auch bicfcr fügte sich nicht allen Wünschen des Gothenkönigs, und Alarich entfleibete ihn batb wieber 410bes Purpurs. Dann unternahm er rachebürftenb feinen britten Zug gegen Rom. Der Senat erkannte, daß biesmal keine Nachgiebigkeit vor bemzorn des Gothenkönigs schützen würde, und war zur verzweifelten Gegenwehr1 entschlossen. Aber in mitternächtlicher Stille öffneten germanische Sclaven ein Thor, und die Gothen zogen in die Stadt, ihr das Schicksal vergeltenb, das sie so vielen Städten des Erdkreises bereitet. Die Kostbarkeiten und Schätze, welche Rom im Laufe bcr Jahrhunberte in feinen Mauern aufgehäuft, würden geraubt und die Einwohner bnrch Mißhanblungen gezwungen, bic verborgenen Reichthümer auszuliefern. Was der Einzelne nicht fortfchleppen konnte, würde auf Wagen gelaben, welche dem Heereszuge folgten. Aber bei allen Gräueln, welche die Gothen in roher Leibenfchaft verübten, kamen auch Thaten der Großmuth, der Frömmigkeit und der Ehrfurcht vor Tugend und keuschem Sinne zu Tage. So wurden die aufgefunbenen Kostbarkeiten der Kirche des heiligen Petrus in feierlicher Pro cessio n in eine sickere Freistätte gebracht. _ Am sechsten Tage erst zog Alarich an der Spitze seines mit Beute beladenen Heeres ab, um auch bic Städte des Südens mit ihren verweichlichten Bewohnern heimzusuchen. Eben traf er Anstalten, nach Stellten überzusetzen, und von hier aus auch Afrika zu erobern, ba ereilte ihn in der Blüthe feines Lebens — er war erst 34 Jahre alt — der Tod. Seine trauernden Gothen leiteten den Fluß Bufcnto bei Cofenza ab, gruben in dem Bette ein Grab und versenkten seinen Leichnam mit reichen Schätzen in bas-felbe. Dann ließen sie die Wogen in ihr altes Bett zurückströmen, und bamit keines Römers schnöbe Habsucht je das Grab des Helbeu verfehren möge, töbteten sie bic Gefangenen, die es gegraben. Nach Alarichs Tode verließen die Gothen Italien und zogen nach Gallien, in besten südlichem Theile ihr König Waüia das Westgothenreich mit der Hanptstabt Toulouse grünbete, das sich im Laufe der Zeit auch über Spanien ausdehnte. 2. Geiserich und die Vandalen. Als Alarich das erste Mal in Italien einfiel, befand sich bei feinem Heere ein Fürst gothischen Stammes Namens Rhadagais. . Dieser brachte nach Alarichs Rückzüge nörblich von der Donau ein Heer auf, besten Kern Vanbalen, Burgunber und Sueben bilbeten, an die sich Alanen, Gothen und Haufen anderer germanischer Völkerschaften anschlössen. 200000 Mann stark drang dieser Völkerhaufe durch Tyrol und Graubünbten tit stalten ein. Unter Morb, Raufe und wilber Verwüstung gelangte er bis
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