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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 148

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
148 Ii. Die Karolinger im Frankenreiche. gunde, die Gemahlinnen der Söhne Chlotars. Brunhilde allein ließ zehn Könige und Königssöhne, darunter selbst zwei ihrer Urenkel, ermorden, bis sie zuletzt von Fredegnnde's Sohn gefangen genommen, an ein Pferd gebunden und zu Tode geschleift wurde. Da war es denn wirklich ein Glück zu nennen, daß das Königshaus der Meroviuger (so genannt nach dem Großvater Chlodwigs, Meroväus) zuletzt nur träge und verweichlichte Glieder zählte, und so eine andere Familie zu immer größerem Ansehen und endlich zur Herrschaft gelangen konnte. Der Hausmaher (Major domus) war am Hofe der fränkischen Könige derjenige Beamte, welcher über die königlichen Güter gesetzt war und für den Hofhalt des Fürsten sorgte. Ursprünglich hatten die Hausmayer mit der Regierung des Landes gar nichts zu thun, im Laufe der Zeit aber gewannen sie immer mehr Einfluß, bis sie zuletzt in Wirklichkeit an Stelle der Könige regierten. Pipin von 687heristal machte sich zum alleinigen Hausmayer und damit zum Regenten des ganzen Frankenreiches, während dasselbe unter mehrere Könige getheilt war. Er machte sogar die Haus mayerwürde iu seiner Familie erblich und nannte sich „Herzog und Fürst der Frauken". In der gleichen Machtstellung behauptete sich sein Sohn Karl Martel („der Hammer"). Mit Kraft und Geschick waltete er im Innern des Reiches, unterstützte die Bemühungen zur Bekehrung der Deutschen und schlug die beständig einfallenden Sachsen nnb Friesen über die Grenzen zurück. Das höchste Verdienst aber erwarb sich Karl Martel um das ganze christliche Europa durch die Besiegung bei* Araber. Diese hatten, wie schon erwähnt, unter Führung Abberrahmans die Pyrenäen überschritten nnb bereits einen großen Theil des sübwest-lichen Gallien erobert. Wohin sie kamen, verbreiteten sie Schrecken nnb Verwirrung; Städte nnb Dörfer gingen in Flammen auf, fruchtbare Felber würden in Wüsten verwanbelt, Kirchen und Klöster der Zerstörung preisgegeben. Seit Attila's Zeiten war das Abenb-lanb nicht in so großer Gefahr gewesen; es hanbelte sich um nichts Geringeres, als barnm, ob in Zukunft der Islam ober das Evangelium in fränkischen Lauben herrschen sollte. Da stellte sich ihnen Karl Martel mit seiner gesammten Streitmacht zwischen Tours nnb 732poitiers entgegen. Sieben Tage würde mit Heftigkeit gekämpft, enblich trugen die schwerbewaffneten Franken über bicjdchter bewaffneten, aber barnm auch beweglicheren Feinde den Sieg bavon. Abberrahman lag tobt auf bern Schlachtfelbe, die Seinen retteten sich hinter den Grenzwall der Pyrenäen. Zwar kehrten die Araber in den folgenben Jahren noch mehrmals nach Gallien zurück, würden aber jebesmal von bern „Hammer" aufs Haupt geschlagen. Nach Karls Tode folgte ihm als Hausmayer sein Sohn Pipin der Kleine. Den schwachen Königen war schon lange nichts mehr geblieben, als beiß sie mit berabhängenbem Haar nnb ungeschorenem
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