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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 162

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
162 Iit. Die sächsischen Kaiser. in den Wellen des Rheines den Tod. Heinrich bat später ren-müthig um Verzeihung, die ihm auf Fürsprache der Mutter auch gewährt wurde; er war fortan der treuste Anhänger seines Bruders. Dieser Ausgang setzte Otto in die günstige Lage, seinen Plan, alle großen Lehen (die Reichsländer, mit denen der König die Fürsten belehnte d. i. belieh) an sein Hans zu bringen, dem Ziele näher zu führen. Lothringen gab er seinem nachherigen Schwiegersöhne, dem Grafen Konrad von Franken, mit Baurn belehnte er später seinen Bruder Heinrich, mit Schwaben seinen Sohn Ludolf; Sachsen erhielt sein treuer Freund Hermann Billnng, während der Herzogsstuhl von Franken unbesetzt blieb. Mit gleichem Erfolg war Otto bemüht, die Grenzen des Reichs im Norden und Osten zu sichern. Mit der Verwaltung der Mark gegen die Wenden hatte er den Markgrafen Gero betraut, einen Mann ohne glänzende Abkunft, aber von großer Kühnheit und Klugheit, der durch seine Kriegsthaten der Schrecken der Feinde ward. Gegen den Dänenkönig Harald Blauzahn, der in die Schleswig'sche Mark eingefallen war, zog er selbst zu Felde, trieb ihn uach Jütland zurück und stellte die Grenze wieder her. Harald erkannte die Oberhoheit des deutschen Reiches an und bekehrte sich später zum Christenthume. Die Böhmen, welche die deutsche Lehnspflicht abgeworfen hatten, wurden nach langen Kämpfen zur Unterwerfung gebracht. Otto begnügte sich jedoch nicht mit den Erfolgen der Waffen. Seinen Heeren folgten Priester und Glaubensboten, welche die besiegten Völker zur Taufe führten, und die nach und nach gegründeten Bisthümer Schleswig, Meißen, Zeitz, Merseburg, Brandenburg, Havelberg und das Erzbisthnm Magdeburg sorgten für weitere Verbreitung des Christenthums und deutscher Sitte und Bildung. Wichtiger noch, wenn auch nicht für das Wohl, so doch für die Macht und Größe des deutschen Reichs, waren die Kämpfe Otto's in Italien. Dort hatte sich Berengar, Markgraf von Jvrea, des Thrones bemächtigt. Um sich auf demselben zu befestigen, begehrte er für seinen Sohn die Hand der schönen Adelheid, der Witwe des letzten Königs von Italien. Sie schlug das Alter-bieten aus, und Berengar warf sie in einen festen Thurm am Gardasee, von wo sie glücklich entkam und in dem Bergschlosse Canossa eine Zuflucht fand. Hierauf wandte sie sich an König Otto um Beistand und bot ihm ihre Hand und mit ihr die Rechte auf Italien an. Otto, welcher wenige Jahre zuvor Witwer geworden, folgte dem Rufe, zog über die Alpen, schlug Berengar und vermählte sich mit Adelheid zu Pavia, wo er zu-951 gleich zum Könige der Lombarden gekrönt wurde. Diese zweite Ehe erfüllte Otto's Sohn Ludolf mit Mißtrau eit. Er verbündete sich mit seinem Schwager Konrad von
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