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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 230

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
230 Ii. Die Reformation. der Sitz des Reichthums. Stolze Silberflotten führten alljährlich unermeßliche Schätze, die der ergiebige Hüttenbau von Za catecas (Mexico) und Potosi (Peru) zu Tage förderte, nach den spanischen Häfen. Aber der leichte Gewinn machte die heimische Bevölkerung schlaff und träge, und Ackerbau und Gewerbfleiß erlahmten unter der goldenen Fluth, die sich über das Mutterland ergoß. Unverkümmert dagegen war der Gewinn, den die Wissenschaft, insbesondere die Geographie und Naturkunde, davon trug. Für die Indianer brach mit der Besitznahme Amerikas durch die Europäer eine schlimme Zeit an. Jedem der Eroberer wurden eine Anzahl Eingeborne zugewiesen, welche ihm die Wälder lichten, die Pflanzungen bestellen und die häuslichen Dienstleistungen besorgen mußten. Was dem Schwerte entronnen, wurde eine Beute der brutalsten- Mißhandlung oder erlag den ungewohnten und aufreibenden Arbeiteu. Um das Loos der Farbigen zu erleichtern, machte der edle Menschenfreund Las Casas, ein Zeitgenosse des Columbus, den Vorschlag, die stärkeren afrikanischen Neger auf den Pflanzungen zu verwenden; er beförderte damit nur den grausamen Sclaven Handel, — einen Schandfleck für die christliche Menschheit, der erst in unseren Tagen getilgt worden ist. Ii. Die Reformation. 1. Vorbereitung der Reformation. Johann Kuß und die Hussiten. Als die Kirche ihrem Berufe untreu wurde, für das geistliche Wohl der Menschheit zu sorgen, und sich verleiten ließ, ihre Macht über die Gemüther zu rein irdischen Zwecken zu verwerthen, da legte sie den Grund zu ihrer Entartung und somit den Grund zur Reformation. Je mehr die Päpste weltlicher Macht und Herrlichkeit nachjagten, desto mehr geriethen Zucht und Sitte bei ihnen in _ Verfall. Prachtliebend und verschwenderisch, benutzten die meisten von ihnen ihre hohe geistliche Stellung nur dazu, um möglichst tuet Geld zusammen zu schlagen, und vergaben Bisthümer und Abteien an diejenigen, die den höchsten Preis dafür zahlten. Einige überließen sich einem Lebenswandel, der schon bei Laien verdammlich erscheinen mußte, bei dem Oberhaupte der Christenheit aber doppelt verabscheuungswürdig war. Und das Beispiel, das die Päpste gaben, wurde von der gesammten Geistlichkeit getreulich nachgeahmt. In Gold und Seide gekleidet, den Falken auf der Faust, so zogen die Bischöfe und Aebte auf die Jagd oder zu Turnieren; öfter noch legten sie die Rüstung an als das geistliche Gewand, öfter noch griffen sie zum Schwert als zum Meßbuch. Die
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