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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 250

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2o0 Ii. Die Reformation. krämer Bernhard Samson, der damals in der Schweiz sein Wesen trieb, wie Tetzel in Sachsen, eiferte er mit solchem Erfolg, ? !t)n5. ?tc ~^°.re Zürichs verschlossen wurden. Sein Anhana * r ^ mit iebcm Tage, besonders wurde ihm der qelehrte Oekolampadins zu Basel ein treuer Freund und Gehülfe, ^zetzt griff er auch die äußern Einrichtungen und Gebräuche der Kirche au und Predigte gegen Cölibat, Bilderdienst, Heiligenver- ^ su<Yyvzn^a rl to‘ ^9^ sich der Bischof von Basel ins Mittel und forderte den Rath zu Zürich auf, den Neuerungen zu wehren. Eme Reche von öffentlichen Disputationen wurden veranstaltet, aus deueu indeß Zwingli stets als Sieger hervorging und die daher nur dazu beitrugen, das Reformatiouswerk zu fördern' Der Rath von Zürich verordnete: „Das freie göttliche Wort foll über alle Menschen herrschen, urtheilen und Alle gewiß berichten. Es sollen alle Menschen hören, was ihm die Menschen sagen- Dann schaffte man das Klosterwesen ab, erlaubte den Geistlichen zu heiratheu, entfernte die Bilder und allen sonstigen Schmuck ^aus den Kirchen, ja. sogar Orgelspiel und Gesang wurdeii als unnutze Ceremonien verworfen. Ostern 1525 feierte man zum ersten Male das Abendmahl aus Zwiugli'sche Weise, wobei das Brot in hölzernen Schüsseln herumgereicht und der Wein ans hölzernen Bechern getrunken wurde. Nach dem Vorgänge Zürichs führten auch Bern, Basel, St. Gallen und andere Städte die Reformation ein. Dagegen blieben die Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Luzern der römischen Kirche treu! sehr auch im Ganzen die schweizer Reformatoren mit den sächsischen übereinstimmten, so traf doch das Wort Luthers zu: „Ihr habt einen andern Geist denn wir." Die größte Verschiedenheit herrschte in der Abendmahlslehre. Luther hielt an der wirklichen Gegenwart Christi im Abendmahle fest, machte aber die Wirkung des Sacramentes von dem Glauben des Empfangenden abhängig. Zwingli dagegen sah in dem Abendmahle eine bloße Gedachtnißfeier an den Erlösungstod Christi, die Worte „das ist" mit „das bedeutet" erklärend. So stritt man sich Jahre lang hin und her, ohne sich_ einigen zu können. Und doch war bei den Gefahren, welche seit dem zweiten Speierschen Reichstage der evangelischen Sache drohten, ein Zusammengehen der beiden einander so nahe stehenden Parteien dringend wünschenswert^ Niemand fühlte das lebhafter als der Landgraf Philipp von Hessen. Auf feine Einladung traten daher Luther und Zwingli _ und ihre beiderseitigen Freunde zu einem Religionsgespräch ;u 1529] Marburg zusammen. In vielen, weniger wichtigen Punkten gab Zwingli bereitwillig nach; nur in Betreff der Abendmahlslehre blieb er bei seiner bisherigen Ausfaffuug stehen, und auch Luther ging nicht davon ab, daß man au dem klaren Worte Gottes nicht drehen noch deuten dürfe. So kam keine Einigung zu Stande,
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