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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 252

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
252 Ii. Die Reformation. sondern auch über dessen Grenzen hinaus Bahn gebrochen, und vielleicht würde sie in der ganzen Christenheit zur Geltung gelangt fern, wäre sie nur mit den Waffen des Geistes bekämpft worden und hatte sich ihr nicht in den meisten Fällen die weltliche Macht mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln entgegen gestellt. In Deutschland traten außer dem Kurfürsten von Sachsen, dem Landgrafen von Hessen, den Herzogen von Pommern, Mecklenburg und Braun schweig, den Markgrafen von Brandenburg (Ansbach und Bayreuth), dem Fürsten von Anhalt und den Grasen von Mansfeld der Pfalzgras von Neu bürg, die Stände Ostsrieslands, Schleswig-Holsteins und zum Theil We st -salens, sowie die Städte Nürnberg, Frankfurt a. M., Halle, Magdeburg, Bremen, Hamburg und Lübeck der Sache des Evangeliums bei und nahmen die lutherische Kirchenordnung an, während sich der Kurfürst von der Pfalz und mehrere oberdeutsche Städte, wie Straßburg, Koustauz, Lindan'und Memmingen, zur resormirten Fassung bekannten. Selbst in den Ländern des östreichischen Hauses, in Böhmen, Mähren, Schlesien, Oestreich, Steiermark und Kärnthen fand die gereinigte Lehre Eingang, wenn sie auch dort nur geduldet wurde und, außer in Böhmen, nie zur vollen gesetzlichen Geltung gelangte. In Würtemberg war Herzog Ulrich durch den schwäbischen Bund vertrieben worden. Landgraf Philipp von Hessen eroberte ihm sein Land zurück, und nun führte Jener die'reformation dort ein und schuf durch Gründung der Universität Tübingen eine neue Pflanzstätte evangelischer Gelehrsamkeit. (Ein eben solche war schon früher durch Philipp von Hessen zu Marburg erstanden.) Im Herzogthnme Sachsen folgte nach dem Tode Herzog Georgs, eines der eifrigsten Gegner Luthers sein Bruder Heinrich, der sofort die Reformirung des Landes unter dem Beifall der Bevölkerung in Angriff nahm. In demselben Jahre wurde auch Brandenburg für die Reformation gewonnen, der bedeutsamste Sieg, deu diese in Deutschland errang. Kursürst Joachim I. hatte Alles gethan, um die Ausbreitung der evangelischen Lehre in seinem Lande zu verhindern. Doch die Macht der Wahrheit war zu stark, als daß er sie hätte dämpfen können, und ein großer Theil seiner Untertheilten, selbst seine Gemahlin Elisabeth und seine Söhne, zählten im Geheimen zu Luthers Anhängern. 1535 starb Joachim I., und Joachim Ii. bestieg den Kurstuhl, während sein Bruder Johann die Markgrasschaft Küstrin erhielt. Der letztere trat sofort öffentlich zur evangelischen Kirche über, und vier Jahre später folgte 1539] Joachim dem Beispiele des Bruders. Am 1. November 1539 empfing er nebst seinem ganzen Hofe und vielen Edlen des Landes zu. Spandau das Abendmahl nach Christi Einsetzung aus den Händen des Bischofs von Brandenburg, Matthias'von Jagow.
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