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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 266

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
266 Iii. Der dreißigjährige Krieg. 3. Zerstörung Magdeburgs. Der Triumph der Katholiken war vollständig und Ferdinand schickte sich an, die protestantische Lehre im ganzen Reiche zu unterdrücken, wie er es in seinen Erbländern bereits gethan. Zu diesem Behufe hatte er schon vor dem Lübecker Frieden das Restitutions-cdict erlassen, nach welchem alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter der römischen Kirche zurückerstattet werden sollten. Kaiserliche Commissarien wurden mit der Ausführung der Verordnung betraut, und unter dem Schutze des Wallenstein'schen Heeres kamen sie ihrem Aufträge mit der größten Harte und Willkür nach. Fast mehr noch empfand man indeß das herrische und rücksichtslose Auftreten Wallensteins und die Gewaltthätigkeiten und Erpressungen seiner zügellosen Soldaten. Nicht nur die Protestanten hatten darunter zu leiden, sondern auch die Katholiken. Einstimmig drangen daher die Fürsten, Maximilian von Baiern voran, in den Kaiser, den Feldherrn abzusetzen. Ferdinand mußte nachgeben, und der Mann, dem er vorzugsweise seine gebietende Stellung verdankte, erhielt seinen Abschied. Mit ihm wurde auch ein großer Theil seiner Truppen entlassen und der Rest unter den Oberbefehl Tilly's gestellt. Die Lage der Protestanten war bamit nur wenig gebessert. Da kam ihnen Hülfe, woher man sie kaum erwartet hatte, vom Könige Gustav Adolf von Schweden. So siegreich dieser aber auch die Sache seiner Glaubensgenossen verfocht, es gelang ihm zur Trauer des ganzen evangelischen Deutschlaub nicht, eine Stadt vom Untergange zu retten, die von jeher als ein Hort des Protestantismus galt: das war Magdeburg. Unter allen Stäbten war Magdeburg die einzige, die sich der Durchführung des Restitntionsedicts offen widersetzte und sich beharrlich weigerte, den zum Erzbischos ernannten Sohn des Kaisers, Leopold, als solchen anzuerkennen und kaiserliche Besatzung in ihre Mauern aufzunehmen. Dem Kaiser aber mußte Alles daran liegen, die wegen ihrer Lage und Stärke äußerst wichtige Stadt, die in dem bevorstehenden Kampfe mit Gustav Adolph einen festen Stützpunkt für den Letzteren abgeben konnte, in seine Gewalt zu bringen. Statt darum dem Schwedenkönig entgegen zu gehen, rückte Tilly im Frühjahre 1631 mit 40000 Mann vor Magde-bnrg^und nahm die Belagerungsarbeiten sofort in Angriff. In der Stadt befanden sich nur 2300 Mann Soldaten unter Führung des schwebischen Obersten von Falkenberg, und die Bürger mußten selbst mit zu beu Waffen greifen. Aber die Liebe zu ihrem evangelischen Glauben und die Hoffnung auf balbigen Entsatz ließen sie muthig ausharren. So erreichten die Kaiserlichen während einer 6wöchentlichen Belagerung weiter nichts, als daß sie sämmtliche Außenwerke in ihren Besitz brachten. Und bech that eine
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