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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 276

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
276 Iv. Oestreichs Kämpfe gegen Türken und Franzosen. spanischen Prinzessin, wenn auch ungerechtfertigter Weise, Erb-ansprüche machte. Französische Heere drangen in die spanischen i66?Besitzungen ein und eroberten die Freigrafsch äst Burgund. Da kam ein Bündniß zwischen Holland, England und Schweden 1668zu Stande, und Ludwig sah sich zum Frieden von Aachen genöthigt, in welchem ihm nur zwölf flandrische Städte überlassen wurden. Jetzt griff Ludwig im Bunde mit England und Schweden 1672holland an. Fast ohne Widerstand zu finden, eroberten Turenne und Gottbe die Provinzen Geldern, Utrecht und Oberyssel. Endlich ermannten sich die Holländer, setzten das Land durch Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm Iii. von Dramen mit Erfolg gegen den Feind. Als ihnen auch der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und der Kaiser zu Hülse kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Doch das zweideutige Benehmen Oestreichs und der rheinischen Fürsten bewog Friedrich Wil-1673helm, mit Frankreich den Vertrag zu Vossem (bei Löwen) abzuschließen, der ihm seine westfälischen Besitzungen sicherte. Jetzt glaubte Ludwig seines Sieges sicher zu sein, aufs Neue drang ein französisches Heer in Holland ein, während Turenne gegen den Oberrhein vorrückte und Trier eroberte. Da machte auch der Kaiser Ernst. Er verbündete sich mit dem Kurfürsten von Brandenburg und der Pfalz und mit dem Herzoge von Lothringen und schickte seinen Feldherrn Montecuculi an den Niederrhein, damit er die Franzosen aus den Niederlanden vertriebe. Zu gleicher Zeit nöthigte der holländische Sceheld de Ruhter die Engländer, das Bündniß mit Frankreich aufzugeben. Um den Kurfürsten Friedrich Wilhelm in seinem eigenen Lande zu beschäftigen, bewog Ludwig die Schweden, in die Mark einzufallen, und Tureuue mußte auf Befehl des Kriegsministers Louvois die Pfalz in barbarischer Weise verheeren. Turenne's Tod nöthigte endlich die Franzosen zum Rückzüge; 400 verwüstete Städte und Dörfer be-1679] zeichneten ihren Weg. Als der Friede von Nymwegen den siebenjährigen Kämpfen ein Ziel setzte, war wieder der Vortheil auf Seite Frankreichs. Es mußte zwar seine Eroberungen in Holland aufgeben, erhielt aber dafür die Freigrafschaft Burgund, Theile von Flandern und die Stadt Freiburg im Breisgau (Baden). Brandenburg sah sich vereinzelt und mußte in demselben Jahre den Frieden von St. Germain (bei Paris) eingehen, der ihm das bereits eroberte Pommern wieder entriß. Ludwigs Xiv. Uebermuth wurde durch die errungenen Erfolge nur gesteigert. Er erklärte, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht aus diejenigen Gebiete, Güter und Städte erhalten habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten An-
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