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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 299

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Der siebenjährige Krieg. Lowositz, Prag und Kollin. 299 thume Brandenburg herabgedrückt werden. Doch Friedrich war gewarnt. Der sächsische Geheimschreiber Menzel hatte ihm eine Abschrift der in Dresden gepflogenen Verhandlungen zugehen lassen, und eben so geheim, wie seine Gegner zu Werke gegangen waren, traf er die nöthigen Vorbereitungen zum Kriege, obgleich er dabei nur auf die Unterstützung Englands, des mit demselben verbundenen Hannover und einiger kleinen deutschen Fürsten, Braunschweig, Hessen und Gotha, rechnen durfte. Sein Plan war, die Feinde zu überraschen, ehe sie ihre Rüstungen beendet hätten; und es glückte ihm, wenn auch nicht in dem Maße, wie er gehofft hatte. Ende August 1756 rückte Friedrich mit einem Heere von 70000 Mann unerwartet in Sachsen ein und gab damit selbst deii^ Anstoß zum dritten schlesischen oder siebenjährigen [1756—1763 Kriege. Die 17000 Mann starke sächsische Armee zog sich in ein festes Lager bei Pirna zurück, und der König mußte seine Streitkräfte theilen, um den Oe st reichern entgegen zu gehen, die unter dem Feldmarschall Brown aus Böhmen her im Anzuge waren. Er überschritt das Erzgebirge und griff am 1. Oktober den über- n Octbr. legenen Feind bei dem Städtchen Lowositz an der Elbe an. Brown L 1 ^6 war 70000, Friedrich nur 24000 Mann stark; doch konnte jener seine Streitkräfte bei der eigenthümlichen Beschaffenheit des Terrains nicht vollständig entwickeln. Bis gegen Mittag wurde fast ausschließlich mit dem Geschütz und dem Gewehr gekämpft, ohne daß indeß ein Theil im Vortheil gewesen wäre. Schon hatte der eine Flügel der Preußen seine Munition verschossen und wollte eben zurückweichen, als der Herzog von Bevern die Regimenter mit gefälltem Bajonnet vorgehen ließ und damit den Sieg entschied. Lowositz wurde im Sturme genommen und Brown zum Rückzüge über die Elbe genöthigt. „Nie", sagte Friedrich, „haben meine Truppen solche Wunder der Tapferkeit gethan, seitdem ich die Ehre habe sie zu kommandiren." — Vierzehn Tage später mußten die Sachsen ohne Hoffnung auf Entsatz und von aller Zufuhr abgeschnitten, im Lager von Pirna das Gewehr strecken. So konnte denn Friedrich seine ersten Winterquartiere in Feindes Land nehmen, und sein eigenes blieb von den Lasten des Krieges verschont. Das folgende Frühjahr fand sämmtliche Gegner des großen [1757 Königs unter den Waffen. Die Russen rückten in Preußen ein, die Schweden in Pommern, und die Franzosen drangen über den Rhein vor. Die Letzteren abzuwehren, überließ Friedrich seinen Verbündeten; gegen die Russen und Schweden bot er nur geringe Streitkräfte auf, während er sich selbst mit der Hauptmacht gegen die Oestreich er wandte. In vier Eolonnen brachen die Preußen in Böhmen ein und vereinigten sich am festgesetzten Tage vor Prag. Friedrich wollte sofort angreifen, und was auch [6. Mai der Feldmarschall Schwerin dagegen einwandte, er beharrte bei
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