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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 314

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
314 Vii. Tie französische Republik und das Kaiserreich. reichlich entschädigt; aber sein Verfahren war hier nicht ehrenvoller als dort. Es hatte Polen seinen Schutz zugesagt, für den Fall, daß dieses seine Verfassung ändern, dem Volke größere Freiheiten bewilligen und das Wahlreich in eine erbliche Monarchie umwandeln wolle. Ruß land, das bei einer Befestigung der innern Verhältnisse des Nachbarlandes seinen Einfluß auf dasselbe zu verlieren fürchtete, erhob Einspruch und ließ einen Theil Polens durch seine Truppen besetzen. In zwei Kriege zu gleicher Zeit konnte und wollte sich Preußen nicht einlassen. Um aber doch gegen Rußland nicht allzu sehr im Nachtheil zu sein, vereinigte 1793] es sich mit diesem zu einer zweiten Theilung Polens, in welcher ihm Südpreußen (die Gebiete von Posen und Kalisch) nebst Thorn und Danzig zugestanden wurde. Diese ueue Gewaltthat rief unter den Polen eine dumpfe Gähruug und endlich einen offenen Aufstaud hervor. Der edle Kosziusko, der schon in Amerika unter der Fahne der Freiheit gekämpft, bewaffnete sein Volk mit Sensen, um das Vaterland von den Fremden zu befreien. Aber er war der Macht der Gegner, denen sich diesmal auch Oestreich angeschlossen, nicht gewachsen. Bei Maeiejow iee wurde er von dem russischen Feldherrn Suwa-row geschlagen und gefangen genommen. Mit dem Rufe „Finis Poloniae!“ („Poleus Ende!") sank er verwundet vom Pferde. Seine Ahnung sollte nur zu bald zur Wahrheit werden. Nach blutiger Erstürmung der Vorstadt Praga wurde Warschau genommen, der schwache König Stanislaus Poniatowsky zur 1795] Abdankung gezwungen und hierauf die dritte Theilung Polens vollzogen. Preußen erhielt darin alles Land bis zur Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. Nach dem Baseler Frieden setzten Oestreich und England den Krieg gegen Frankreich allein fort, da auch die übrigen Staaten von der Eoalition zurückgetreten waren. In zwei Heeren i?96drangen die Franzosen über den Rhein vor. Jonrdan fiel in Franken, Moreau in Schwaben ein. Da griff der Erzherzog Karl den Ersteren bei Amberg an, brachte ihm eine vollständige Niederlage bei und trieb die Feinde in wilder Flucht dem Rheine zu. Dadurch sah sich auch Moreau, der bereits Bai er u erobert hatte, und nun Gefahr lief, von den Oestreich ent abgeschnitten zu werden, zum Rückzüge genöthigt, den er in der meisterhaftesten Weise durch die Pässe des Schwarzwaldes bewerkstelligte. Süddeutschland war befreit; aber der Vortheil, den man hier - errungen, wurde durch die in Italien erlittenen Verluste bei Weitem aufgewogen. Dort führte deu Oberbefehl über das französische Heer der junge, erst 27jährige Napoleon Bonaparte. Geboren am 15. August 1769 zu Ajaecio auf Korsika als Sohn eines unbemittelten Edelmannes, kam er später durch Vermittelung einflußreicher Gönner auf die Kriegsschule zu Brunne und war
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