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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 320

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
320 Vii. Die französische Republik und das Kaiserreich. 6. Juli in der Entscheidungsschlacht bei Wagram. Oestreichs Kräfte waren erschöpft,^ und am 14. Oktober schloß Kaiser Franz den Frieden von Wien, in welchem er Theile von Galizien und Warschau an Rußland, Salzburg an Baiern, Krain, Triest, Dalmatien und Kroatien an Frankreich abtrat; die letztgenannten Länder vereinigte Napoleon unter dem Namen „illyrische Provinzen" mit dem Kaiserreiche. Durch den Wiener Frieden wurden die heldenmüthigen Tyroler, welche unter Führung des Sandwirths Andreas Hofer für ihr angestammtes Herrscherhaus zu den Waffen gegriffen und die Baiern und Franzosen zum Lande hinausgetrieben hatten, preisgegeben. Aber die Bauern wollten von feiner Unterwerfung unter die Fremden wissen und vertheidigten ihre heimathlichen Berge, bis sie der Uebermacht erlagen. Hofer wurde gefangen genommen und zu Mantua erschossen. 4. Preußens Fall. 1797—1840] Preußen, dessen König Friedrich Wilhelm Iii. vor Allem seinem Volke den Frieden zu erhalten wünschte, hatte seit den Baseler Verträgen stets im besten Einvernehmen mit Frankreich gestanden, und Napoleon ließ es nicht an Schmeicheleien und wohlwollenden Versicherungen fehlen. Zwar wurde das Vertrauen des Königs in die guten Absichten des französischen Kaisers bei dessen herrischem Auftreten in Deutschland mächtig erschüttert; aber an seiner Neutralität hielt er fest. Vergeblich bewarben sich Rußland mtd Oestreich beim Beginn des Krieges von 1805 um Preußens Beistand; Friedrich Wilhelm verstand sich nur dazu, die Rolle eines Vermittlers zu übernehmen. Da erlaubte sich Napoleon jene freche Verletzung des ansbacher Gebiets, und nun endlich entschloß man sich zu entschiednerem Auftreten. Der Minister Haugwitz, leider ein Mann, der stets ein enges Zusammengehen mit Frankreich befürwortet hatte, wurde ius kaiserliche Hauptquartier gesandt, nirt Erklärungen zu fordern und, falls diese nicht genügend ausfielen, mit dem Kriege zu drohen. Doch Napoleon hielt ihn so lange hin, bis die Entscheidung bei Austerlitz erfolgt war, und er nun selbst Bedingungen stellen konnte. Preußen mußte Aus-bach an Baiern, seine ihm noch verbliebenen rheinischen Besitzungen sowie Neufchatel au Frankreich abtreten und erhielt dafür Hannover, obgleich dieses rechtlich noch immer England gehörte. Von jetzt ab legte es Napoleon geradezu darauf an, Preußen seine Geringschätzung empfinden zu lassen. Er nahm ohne Weiteres preußische Gebiete in Westfalen für den Großherzog von Berg in Beschlag; er hielt es nicht der Mühe werth, Preußen von der Auflösung des deutschen Reichs und der Stiftung des Rheinbundes Anzeige zu machen; als der König darüber Beschwerde
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