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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 323

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
5. Der Zug nach Rußland. 323 einer Neihe mörderischer Gefechte kam es am 7. und 8. Februar 1801 zu der blutigen Schlacht bei Eylau. Sie blieb unentschieden, und es erfolgte eine mehrmonatliche Waffenruhe. Erst im Juui ging man auf beideu Seiten wieder zum Angriff über. Da gelang es Napoleon, durch geschickte Bewegungen die Gegner zu trennen und die Russen am 14. Juni bei Friedland vollständig zu schlagen. Kaiser Alexander neigte sich zum Frieden, und Friedrich Wilhelm, der sich nun auch in Memel, wo er bisher seinen Aufenthalt genommen, bedroht sah, hatte keine andere Wahl. Es wurden Unterhandlungen angeknüpft, die am 9. Juli im Frieden von Tilsit ihren Abschluß fanden. Preußen mußte alle Sauber p. Suit links von der Elbe und den größten Theil seiner polnischen Besitzungen, zusammen fast die Hälfte des Reichs, an Frankreich abtreten, über 100 Millioueu Mark Kriegskosten zahlen und bis dahin französische Besatzungen in seine Festungen aufnehmen und unterhalten; und um es gänzlich zur Ohnmacht zu verdammen, mußte es sich verpflichten, nie mehr als 42000 Mann unter den Waffen zu halten. £)as, nordöstliche Preußisch - Polen erhielt Friedrich Wilhelms bisheriger Verbündeter, Kaiser Alexander von Rußland, das südwestliche wurde als „Herzogthum Warschau" dem Kurfürsten von Sachsen gegeben, der zum König erhoben wurde und dem Rheinbünde beitrat. Aus Hannover, Braunschweig, Hessen-Kassel und den preu ßi-schen Gebieten westlich der Elbe schuf Napoleon das Königrech Westfalen, das er seinem leichtfertigen und charakterlosen Bruder Hieronymus (Jerome) gab. Nun zögerten auch die übrigen deutschen Fürsten nicht länger, sich dem Rheinbünde anzuschließen, um auf diese Weise ihre Existenz zu sichern. 5. Der Zug nach Rußland. Napoleon stand auf dem Gipfel feiner Macht; fast ganz Europa lag ihm zu Füßen. Nur England und Rußland hatten ihre volle Unabhängigkeit bewahrt, und mit dem Letzteren stand er seit dem Tilsiter Frieden im besten Einvernehmen. Die übrigen Fürsten und Völker waren ihm entweder unterworfen oder durften doch, wie Preußen und Oestreich, nichts unternehmen, was mit den Wünschen des Gewaltigen nicht übereinstimmte. Am meisten leistete der Druck der Fremdherrschaft auf Deutschland. Die Rheinbund-fürsten waren in Wirklichkeit nichts Anderes als Statthalter Napoleons; mochten sie ihren Unterthanen gegenüber noch so unbeschränkt schalten und walten, in allen wichtigen Angelegenheiten empfingen sie ihre Befehle aus Paris. Ihre schamlose Verachtung deutschen Wesens und ihr ässisches Anschmiegen an das allein bewunderte Frankreich und seinen Herrscher verdiente es nicht besser. Faltete ja doch der Fürst Primas (Vorsteher derbundesversamm- 21*
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